R-Type

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R-Type
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Es heißt mal wieder: Retrozeit – allerdings diesmal ohne uns dabei den letzten Groschen aus dem Hemd zu stehlen. Im Auftrag von EA wurde ein weiterer Klassiker der späten 80er Jahre für das iPhone umgesetzt. Dieses Mal handelt es sich um keinen geringeren Vertreter als R-Type. Markant für sämtliche Spiele und Filme der 80er Jahre: Ihre Story passt auf eine Briefmarke, was in keinster Weise schlecht ist, denn selbst heute noch muss man diese Ära einfach lieben.

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Wir schreiben das 22. Jahrhundert. Wir sind Pilot eines R-9a Arrowhead. Unser Ziel ist es das Bydo Imperium zu besiegen, ergo alles zu vernichten, was sich bewegt. Dies ist die durchaus ausgedehnte Storyline in ihrer vollen Pracht. Da uns niemand im Weltall schreien hört und die Gegner zahlreich sind, hat die Föderation ein Herz für uns und gibt uns gelegentlich Powerups mit auf den Weg, die unser Raumschiff verbessern, was Feuerkraft und Schilde angeht. Die Powerups reichen von der sogenannten „Force“, einem organisches Relikt aus Bydoüberresten, bis hin zum Wavelaser, der von Wänden abprallt. Allerdings ist Feuerkraft alleine noch lange kein Garant für einen erfolgreichen Level Abschluss, womit wir auch schon beim Schwierigkeitsgrad wären: Dieser ist, wie beim Arcade-Original typisch, sehr hoch. Die Gegner sind unerbittlich und die Levelstruktur verzeiht keinerlei riskante Flugmanöver.

Es wurde zwar ein Autofeuer-Feature integriert, welches Anfängern unter die Arme greifen soll, allerdings hilft dies nicht bei engen Tunnelpassagen, die es häufig zu durchfliegen gilt. Bei R-Type ist es nämlich anders als bei anderen Shmups nicht davon abhängig eine enorme Feuerkraft zu haben, sondern den „richtigen“ Weg durch die Levelstrukturen zu finden. Die Gegner besitzen ein bestimmtes Muster, welches man durchschauen muss um so ganz genau zu wissen, wo man sich auf dem Bildschirm gerade aufhalten sollte, um nicht durch einen billigen Treffer getötet zu werden, oder aber gegen die Decke zu fliegen. Hier sollte man dann auch den aktuellen Waffenstatus miteinbeziehen, denn die Force dient als unzerstörbares Schutzschild, welches entweder taktisch sinnvoll vorne oder hinten am Raumschiff positioniert werden kann. Die Standard Raumschiffbewaffnung kann durch einen langen Druck auf das entsprechende Symbol am rechten Bildschirmrand aufgeladen werden und so einen dezent mächtigen Laser aufladen, der verheerende Auswirkungen auf die generische Armada hat.

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Gegner sind allerdings nur die obligatorischen Zielübungspeanuts, denn die harten Brocken warten am Ende eines jeden Abschnitts in Form eines Bildschirm füllenden Aliens. Bei diesen Begegnungen ist demnach noch weniger Spielraum für fehlerhafte Flugmanöver. Quintessenz ist auch hier das bestimmte Verhaltensmuster zu studieren und in der richtigen Sekunde einen Laser abzuschiessen. Routine also für Kampfpiloten der R9-Staffel.

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Erfreulicherweise existieren drei verschiedene Steuerungsprofile für uns Raumfahrer. Jedes Steuerungsprofil hat seine Vor- und Nachteile. Das erste Profil ist das reguläre Finger-aufs-Display-und-Raumschiff-steuern-Profil, Vorteil hier ist das flexible und präzise Steuern des Raumschiffs. Allerdings ist man automatisch sehr anfällig für Cheap-Shots aus dem Hinterhalt, denn grundsätzlich ist unser Daumen einfach im Weg und versperrt die Sicht auf Feindkontakt auf 9 Uhr. Die zweite Möglichkeit besteht aus dem Benutzen des Tilting im iPhone. Bei dieser Variante wird das Raumschiff durch Kippen des Geräts bewegt. Diese Variante ist am Anfang sinnvoll und praktikabel aber bei erhöhtem Feindaufkommen, kann es durch hektische Bewegungen passieren, dass man abschmiert oder in einen Feind rast. Die dritte Möglichkeit ist auch gleichzeitig die Konservativste: Hier wird eine R-Type Arcade Maschine simuliert und man steuert durch Druck auf das digitale Steuerkeuz – ganz klassisch also. Das Manko dabei aber ist, dass man R-Type nicht mehr in voller Pracht genießen kann, weil die Hälfte des Bildschirms für das Arcade-Cabinet reserviert wird. Aber es hat ja auch niemand gesagt, dass das Universum einfach zu retten ist, oder?

Wenn es ein Genre neben Zombie Shooter gibt, für welches das iPhone wie gemacht erscheint, so ist es das Shmups-Genre. R-Type spielt sich wie immer souverän und flüssig. Selbst die Grafik ist durchaus auch heute noch ansprechend, da durch das iPhone-Display ein gewisser Retro-Charme erzeugt wird. Jetzt fehlen in der Riege eigentlich nur noch die Gradius bzw. Parodius Portierungen.

Gut

  • drei verschiedene Steuerungstypen
  • Charme des Originals eingefangen und schön umgesetzt
  • Autofire-Funktion hilfreich für Anfänger

Schlecht

  • der Daumen auf dem Display ist öfters im Weg
  • keine wirklichen Bonusfeatures wie History of R-Type etc.
  • später bockschwer trotz Autofire
8

Sehr gut

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser