7 Days to Die
Zombies begleiten mich seit meiner Kindheit. Die prägendste Erinnerung: Zombie Dawn of the Dead auf VHS-Kassette. Daher freue ich mich, trotz des inflationären Gebrauchs der Untoten, immer noch wenn ein Zombie-Spiel erscheint. In 7 Days to Die wird die Zombie-Thematik um den Aspekt „Minecraft“ erweitert. Grund genug für uns, 7 Days to Die zu testen und zu schauen wie sich das Zombie-Minecraft so schlägt.
7 Days to Die wartet zu Beginn mit zwei Möglichkeiten auf. Entweder kann man in ein vorgefertigtes Szenario einsteigen oder man kann sich in ein randomisiertes Abenteuer stürzen. Daher bleibt das Spielerlebnis auch relativ frisch und spaßig, sofern man gezwungen ist, ein Spiel von vorne zu starten. Denn auch wenn man eine Map fast vollständig durchsucht hat, bleibt so der Nervenkitzel erhalten, der die Quintessenz eines Zombie-Survival-Spiels darstellt. Jede neu generierte Map sorgt so für ein leicht anderes Spielverhalten, da die zu lootenden Ressourcen nicht immer an den gleichen Plätzen zu finden sind. Dabei sollte man den Zeitstempel im Auge behalten. Denn mit dem Näherrücken des titelgebenden siebten Tages wird das Spiel schwieriger. Die Zombiehorden werden größer, schneller und einzelne Vertreter können mehr Schaden aushalten.
Daher gilt es natürlich, so schnell wie möglich so viele Ressourcen wie möglich anzukarren und dabei strategisch wichtige Punkte auszubauen. Zum Beispiel kann man sich das Layout der Map zu Nutze machen und sogenannte Choke Points basteln, die die Zombies langsamer machen oder den Massenansturm etwas reduzieren. Dabei ist die Welt von 7 Days to Die zu Beginn schon erbarmungslos. So kann es auch vorkommen, dass man an Tag 1 schon stirbt, da man mit den Fäusten eben keine Zombiegang im Alleingang auseinander nehmen kann. Glück im Unglück, Erfahrungspunkte behält man auch nach dem Tod, so dass ein Ableben nicht ganz so schmerzhaft ist und eher ein kleines Ärgernis darstellt.
Ein interessanter Aspekt ist die Möglichkeit, die Regeln des Spiels zu verändern. Ist man kein Freund von strikten Zeitvorgaben, kann man die Tage verlängern oder kürzen, je nach Belieben. Das gibt einem die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad etwas anzupassen, ohne auf normaler Stufe unterfordert zu sein, während einem „Hard“ schier das Genick bricht.
Neben dem Crafting-System und dem Anhäufen von Ressourcen spielen der eigene Körper und die Natur eine essentielle Rolle in 7 Days to Die. Während Wetterverhältnisse dafür sorgen können, dass man verdurstet und somit gezwungen ist nach Wasser zu suchen, können körperliche Schäden einen drastischen Effekt auf das Überleben haben. Bricht man sich die Knochen, wird das Kämpfen und Fliehen zu einem Glücksspiel, bei dem standesgemäß immer die Bank gewinnt. Für meinen persönlichen Geschmack ist dieser Aspekt allerdings etwas zu erbarmungslos und sorgt daher für viel Frust.
Falls man eher ein Herdentier ist, kann man das Spielvergnügen auch mit anderen Spielern erleben, sowohl im Splitscreen als auch online im Koop-Modus. Mit mehreren Spielern macht 7 Days to Die einfach mehr Sinn und mehr Spaß. Das gemeinsame Kämpfen um Ressourcen und Sicherheit sorgt für mehr Atmosphäre als alleine gegen Zombies und die Natur anzutreten.
Grafisch bekommt man nicht wirklich viel geboten. Die Optik wirkt leicht veraltet und vor allen Dingen iseltsam steril. Zombies sehen aus wie Zombies, aber man vermisst ein wenig die organische Fäulnis und den leichten Ekelfaktor.
Auch wenn man 7 Days to Die als durchschnittliches Spiel werten kann, gibt es doch enorm viel Potential in diesem Titel, welches man durch Patches und Erweiterungen durchaus herauskitzeln könnte. Mit mehreren Spielern ist die Minecraft-Zombiekalypse ein sehr netter Zeitvertreib, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt.