8-Bit Armies

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8-Bit Armies
8-Bit Armies
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Entsteht etwas Großes, sobald Command & Conquer auf Minecraft trifft? Wir werden der Sache auf den Grund gehen und haben 8-Bit Armies von Petroglyph auf Herz und Nieren geprüft.

Mit Grey Goo haben Petroglyph einen hervorragenden RTS-Titel erschaffen, den man auch heute noch spielen kann. Die ehemaligen Mitarbeiter von Westwood Studios wissen, wie man Real Time Strategy fordernd und spaßig zugleich umsetzt. Zumindest wenn es sich um Grey Goo handelt. Bei 8-Bit Armies sieht es leider etwas desolater an der Pixelfront aus.

8 bit armies 3Dabei ist die Basis für 8-Bit Armies eigentlich sehr ansprechend: Command & Conquer-Flair gepaart mit Minecraft-artiger Grafik und Musik von Frank Klepacki höchst persönlich. So gestaltet sich 8-Bit Armies als ein direkter Klon der Command & Conquer-Serie. Die in der bekannte RTS-Reihe vorhandenen Spielelemente sind in 8-Bit Armies nochmals vereinfacht worden und das Spielkonzept fast schon an Casual-Spieler angelehnt. Man startet mit einer Basis, erweitert diese erst um Strom, dann baut man Ressourcen-Sammler und am Ende gibt man die Ressourcen für eine schlagkräftige Armee aus, die den Gegner einfach überrollt. So simpel und einfach gestrickt, wie sich das Spielprinzip anhört, spielt sich 8-Bit Armies auch.

In Command & Conquer gab es Gebäude, die einen taktischen Nutzen aufwiesen und die teilweise das Zünglein an der Waage darstellten. In 8-Bit Armies hingegen haben Gebäude nicht wirklich einen tieferen Nutzen für den Kampf. Viel Abwechslung in Form von speziellen Einheiten gibt es zudem auch nicht. So lassen sich die Kampfvehikel und die Infanterie-Einheiten jeweils an einer Hand abzählen. Als leblos kann man diese ebenfalls bezeichnen. Gab es in Westwoods Command & Conquer-Reihe noch knackige Sprachsamples die bis heute Kultstatus genießen (selbst in der deutschen Version, wir sagen nur „Tanz mal Blechbubi“), gibt es in 8-Bit Armies das große Schweigen im Wald und weder Charme noch Identifikationspotenzial.

8 bit armies 1Die Hauptstory besteht aus etwas mehr als 20 Missionen, die alle nach dem gleichen Schema ablaufen und kaum Neues bieten. „Zerstöre die feindliche Basis“ oder „Schalte alle Feinde aus“ sind Missionsziele die nicht gerade vor Abwechslung strotzen oder auf Dauer Spaß machen. Die Maps auf denen die Scharmützel stattfinden gleichen sich oftmals in ihrem Aufbau sowie in ihrem Layout der Ziele und Feinde. Sehr monoton und absolut vorhersehbar. Wirkliche Action oder taktisches „Rumprobieren“ stellt sich ebenfalls nicht ein, denn die AI ist richtig dämlich. Statt anzugreifen und Fehler in der Verteidigung auszunutzen, stürzen sich diese mehr oder weniger regelmäßig selbst in den Tod nach dem Prinzip Tontaubenschießen. Genau das macht einfach keinen Spaß, denn wenn ich persönlich hohle stumpfe Ballereien ohne Gegenwehr haben will, schmeiße ich eine alte Windows-98-Moorhuhn-CD ins Laufwerk und heule mich in den Schlaf.

8 bit armies 2Zwar kann man erkennen, dass die Reise in Richtung Command & Conquer-Retro-Feeling gehen sollte, aber leider fehlt die Seele und das Organische, was die Command & Conquer-Reihe so berühmt gemacht hat. Seitens des Entwicklers wurden Erweiterungen erwähnt und versprochen, die das Spiel aufwerten sollen. Sollte dies der Fall sein, werden wir unsere Wertung natürlich anpassen, aber bis dahin bleibt 8-Bit Armies weit hinter den Erwartungen zurück.

Gut

  • Musik von Frank Klepacki
  • Command & Conquer-Basisprinzip

Schlecht

  • Dumme KI
  • Keine wirkliche Herausforderung
  • Vieles wiederholt sich
6

Passabel

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser