Es gibt Indiespiele, die allesamt das gleiche Spielprinzip haben. Man rennt,fährt oder fliegt von links nach rechts und muss dabei Hindernisse überwinden und im Takt der Geschwindigkeit bleiben. Diese Art Spiel macht oftmals nur kurzweilig Spaß und ermüdet schnell, sofern man an der gleichen Stelle permanent abschmiert. Mit OlliOlli 2 sieht das Ganze etwas anders aus, denn dieser Titel will, dass man sich durch das Trial and Error Prinzip gut fühlt, was überraschenderweise bestens funktioniert.
OlliOlli 2 ist ein Spiel, dass mit minimalster Controller/Vita Buttonbelegung auskommt und dennoch niemals den spielerischen Reiz verliert. Man steuert einen Skateboarder, der in abwechslungsreichen Leveln diverse Tricks erfolgreich absolvieren muss. In einem sehr intuitiv gehaltenen Tutorial, erklärt sich die Handhabung des Spiels. Durch das drücken des X Button (Vita) beschleunigt man und durch positionieren des linken Analogstick, werden Tricks und Sprünge eingeleitet.
Klingt einfach? Ist es aber nicht, zumindest nicht in den ersten Leveln des Spiels. Hier holt man sich sprichwörtlich eine blutige Nase. Fehler werden direkt durch eine sehr schmerzhaft anzuschauende Animation präsentiert und motivieren so zu einem weiteren Versuch. Hier entwickelt sich das besondere Potential des Titels. Lässt man sich hier auf die Neuversuche ein, ohne genervt die Anwendung zu beenden, erwartet einen eine positive Erfahrung. Jeden Meter den man in einem neuen Versuch weiter kommt als zuvor, ist ein erhabenes Gefühl. Man wächst als Spieler mit den Aufgaben und meistert sie nach einer gewissen Lernkurve mit Bravour.
Diese Motivation aus dem individuellen Erfolgswillen heraus, basiert auch auf dem sehr einfach gehaltenen Forderungskatalog des Spiels. In jedem Abschnitt gibt es diverse Ziele zu erreichen, die von einem Punktestand bis zu speziellen Tricks gehen. Das angenehme hierbei ist, dass jedes Ziel das erreicht wurde, dauerhaft als abgeschlossen gilt, selbst dann, wenn man das Level nicht erfolgreich abschliesst. In gewisser Weise ist dies vergleichbar mit einem erweiterten Tutorial, da man jedes Ziel einzeln verfolgen kann.
Da der Schwierigkeitsgrad des Spiels sehr schnell ansteigt, sollte man einen gewissen Flow für das Geschehen auf dem Bildschirm entwickeln, da Timing das Gebot der Stunde ist. Eine Sekunde kann hier oftmals den Unterschied zwischen Ziel erreicht und Kieferbruch bedeuten, besonders wenn es ums grinden an Rails geht. Das Sprichwort „Übung macht den Meister“ war noch nie so passend wie bei OlliOlli 2.
Für einen kleinen Indietitel ist OlliOlli 2 sehr umfangreich, wobei die höheren Disziplinen definitiv Spielern vorenthalten sind, die über Ninjareflexe verfügen. Hier wird dann alles gefordert, was man von einem Spieler auf Maximallevel fordern kann. Der Daily Grind sei hier besonders erwähnt. Bei diesem Modus kann man sich mit anderen Spielern weltweit messen. Ich habe es ausprobiert und bin gnadenlos gescheitert. Mir fehlt definitiv der finale Flow. Wer es dennoch schaffen sollte, Chapeau von meiner Seite aus.
OlliOlli 2 ist ein Titel der wunderbar auf die Playstation Vita passt und wirklich Spaß macht. Momentan ist OlliOlli 2 für Playstation Plus Mitglieder umsonst.