Was ist Es für ein Wesen?
Spoiler-Warnung: Diesen Abschnitt solltet ihr nur lesen, wenn ihr den aktuellen Kinofilm schon gesehen oder das Buch gelesen habt.
Hinter Es verbirgt sich viel mehr als nur ein Clown. Das namenlose Wesen steht für das ultimative Böse, das seit Millionen von Jahren existiert. Es bezeichnet sich selbst als „Weltenverschlinger“ und empfindet sich als unsterblich. In Form von Illusionen erscheint es jedem Kind als das, wovor es am meisten Angst hat – etwa als Werwolf, Mumie oder Riesenvogel. Es kann sogar die Gestalt von anderen Personen oder von „Materialien“ wie Blut annehmen. Ebenso kann es in Form eines verstorbenen Menschen erscheinen und sich in bösen Menschen manifestieren um diese zu „lenken“ und noch bösartiger zu machen, ohne dass diese es merken oder darauf Einfluss haben. Am Ende müssen die Kinder sogar feststellen, dass Es von der gesamten Kleinstadt Derry Besitz ergriffen hat. So kommt der Gestank, der über der Stadt liegt, nicht wie angenommen von der Kanalisation, sondern von Es – und verschwindet, nachdem Es besiegt wurde.
Es lebt in der Kanalisation von Derry und kommt etwa alle 27 Jahre an die Oberfläche, um sich von Kindern zu „ernähren“, wodurch es an Stärke gewinnt. Die wahre, tatsächliche Form von Es wird in der Romanvorlage nur angedeutet. Es selbst bezeichnet sie als „Totenlichter“. Als der „Klub der Verlierer“ Es letztendlich besiegt, ähnelt Es am ehesten einer riesigen Spinne, jedoch nur weil dies die Gestalt ist, die der menschliche Geist gerade noch verarbeiten kann. Die „endgültige Gestalt“ von Es ist so entsetzlich, dass sie für den menschlichen Verstand nicht zu ertragen ist, weshalb die Kinder sie nie zu Gesicht bekommen. Bei George Denbroughs Ermordung wird angedeutet, dass nur die sterbenden Kinder Seine wahre Gestalt zu sehen bekommen – und dabei augenblicklich ihren Verstand verlieren.
Bei einem magischen Ritual, mit dessen Hilfe die Kinder Es besiegen, erlebt Richie als Einziger die wahre Gestalt von Es zumindest im Ansatz. Er beschreibt diese als furchtbar starkes Licht, das lebendig ist und dessen Geist er spüren kann.
Im Roman stellt sich Es als weiblich heraus, wobei der erwachsene Ben die Nachkommen (in Form von Spinneneiern) tötet und Bill das schlagende Herz von Es zerstört. Der Roman endet damit – ob Es tatsächlich ein für allemal besiegt ist, sei aber dahingstellt. So betont Es immer wieder die eigene Unsterblichkeit – und auch Stephen King selbst deutet in einem anderen seiner Werke an, dass Es noch leben könnte.
Echte Fans wissen, dass King zwischen seinen Werken Verknüpfungen erstellt. Wer Duddits (OT Dreamcatcher) noch nicht kennt und nicht gespoilert werden will, sollte jetzt nicht weiterlesen. In diesem Roman besucht eine Gruppe Männer Derry – 14 Jahre nach den Ereignissen von Es. Dort begegnen sie einem außerirdischen Wesen, das sie „Mr. Gray“ taufen. Wer Es aufmerksam gelesen hat, erinnert sich an die allererste Stelle, als Pennywise auftaucht und sich nicht nur als Pennywise, der Clown, vorstellt – sondern auch als „Bob Gray“. Außerdem entdecken die Männer in Derry eine Gedenktafel für die toten Kinder, die vom „Klub der Verlierer“ aufgestellt wurde und auf die ein Unbekannter die Worte „Pennywise lebt“ gesprayt hat. Eine deutliche Botschaft, dass Es tatsächlich noch existiert – auch wenn King selbst das nie bestätigt hat.