Battlefield 1

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Battlefield 1
Battlefield 1
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Heute vor 100 Jahren befand sich die Welt im Ersten Weltkrieg und sollte noch weitere zwei Jahre unter diesem Konflikt leiden. Mit Battlefield 1 wird dieser Konflikt ins heimische Wohnzimmer geholt und man ist mittendrin. Pünktlich zum heutigen Release lest ihr bei uns, ob sich der Kauf lohnt.

Seit der offiziellen Bekanntgabe von Battlefield 1 hat sich ein regelrechter Hype entwickelt. Das liegt vor allem daran, dass Battlefield 1 mit dem Ersten Weltkrieg ein stiefmütterlich behandeltes Kriegszenario aufleben lässt und zum anderen an der sehr emotionalen Action, die man vorab schon in Gameplay-Szenen sehen konnte. Während gerade sämtliche Shooter-Konkurrenz ihre Flucht nach vorne in die Zukunft sucht und fast schon Halo-ähnliche Kämpfe bietet, geht EA in die andere Richtung, und das ist gut so.

battlefield-1-screen-1Battlefield 1 zeigt brutale Kämpfe und Gemetzel aus der Sicht eines der beteiligten Soldaten. Der Erste Weltkrieg markierte einen Paradigmenwechsel vom Krieg „Mann gegen Mann“ hin zum maschinisierten Massentöten durch weiterführende Entwicklungen in der Kriegsmaschinerie. Unter anderem denken wir an Flammenwerfer, Senfgas und schwere Artillerie. Gerade in Bezug auf das fast schon abstrakte Zukunftsthema in gängigen Shootern wird diese Reise in die Zukunft zu den Anfängen der großen Kriege wie eine willkommene Abwechslung.

battlefield-screen-2Die Battlefield-Serie ist vor allen Dingen durch ihren starken Fokus auf Multiplayer-Duelle bekannt geworden, während der Singleplayer-Modus meiste nur eine eher schmucklose Beigabe war. Zwar gibt es in Battlefield 1 immer noch einen Fokus auf Multiplayer, aber um das Spiel abzurunden wurde auch ein Singleplayer-Modus integriert, der sich sehen lassen kann und man merkt, dass hier wirklich recherchiert wurde. Endlich stehen nicht durchgestylte amerikanisierte Retortenhelden auf dem Programm, sondern verwundbare Soldaten, die sämtliche Gruppen darstellen. Familienväter, die auch Angst zeigen können und deren Ambitionen somit nachvollziehbar werden. Insgesamt schlüpft man in die Rollen von einer Handvoll Soldaten, die jeweils ihre eigene Geschichte präsentieren. Dabei hat jeder dieser fünf Protagonisten eine eigene Spielmechanik und auch verschiedene Spielelemente in der Kampagne. Genau das macht die Kampagne so bemerkenswert. Battlefield 1 überrascht als Shooter mit wirklichem Tiefgang, der auf gängige Heldenklischees dankenswerter Weise verzichtet.

battlefield-1-screen-4Die einzelnen Missionen der Kampagne spielen sich ebenfalls wie der Multiplayer-Modus in einem leicht Open World-artigen Szenario ab. Durch diese Atmosphäre und die Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs hat man ständig ein klaustrophobisches Gefühl, obwohl man den Horizont in manchen Arealen nur erahnen kann. Eine schaurig schöne Atmosphäre, die oftmals aufzeigt, wie sinnlos Kriege eigentlich sind. Emotional heftig wird es besonders dann wenn die einzelnen Handlungsstränge sich abwechseln und man zu einem neuen Opfer des Krieges springt – dabei immer den Schrecken der Kriegsmaschinerie im Nacken. Alleine schon der Storymodus macht Battlefield 1 zu dem bis dato besten Battlefield-Ableger.

Im Multiplayer-Modus wird die Battlefield-Essenz mehr als deutlich und das Basiskonzept wird ebenfalls beibehalten. Großflächige Gebiete, die bis zu 64 Spielern eine Heimat bieten und zahlreiche Finessen für jeden Spielertyp sind das A und O in des Franchises. Insgesamt gibt es sechs Multiplayer-Modi, die viel Bekanntes aber auch Neuerungen bieten. Rush und Team Deathmatch zum Beispiel. Mit War Pigeons und Operations stehen erstmals zwei neue Modi zur Verfügung, die auch Schule machen könnten. In War Pigeons geht es darum, Tauben zu fangen und diese dann zu benutzen um Artilleriedaten durchzugeben, die den Feind zermürben sollen. Eine interessante Alternative zu herkömmlichen „Call a Drone Strike“-Spielen. Operations zeigt den ganzen Wahnsinn des Ersten Weltkriegs: Ihr müsst einen Landstrich von fünf Metern unter eure Herrschaft bringen, nur um diesen dann wieder zu verlieren.

battlefield-1-screen-3In Operations treten zwei Fraktionen gegeneinander an und kämpfen dabei um strategisch wichtige Positionen auf der Map, die je nach Auslegung das Spielgeschehen verändern. Dabei wird das Prinzip des Bodenverlierens und -erkämpfens sehr gut simuliert und die Nerven auf eine harte Probe gestellt. Dabei fühlt man sich im Multiplayer-Modus auch sehr oft etwas merkwürdig, da zum Beispiel Schreie oder Todesanimationen sehr brutal rüberkommen. Besonders dann, wenn Soldaten in Gasattacken umkommen oder im Nahkampf durch Bayonette getötet werden.

Battlefield 1 ist tatsächlich der große Wurf geworden, den wir uns erhofft haben. Ein stimmiger Singleplayer-Modus voller Emotion und ein Multiplayer-Modus, der Lust auf immer mehr Action macht, bieten ein sehr gutes Battlefield-Gesamtpaket.

Gut

  • Szenario frisch und unverbraucht
  • Multiplayergefechte machen Spaß und laufen flüssig
  • Hervorragende Taubenflug-Sequenz
  • Packender Singleplayer
  • Sehr hohe Taktikaffinität

Schlecht

  • Gewalt im Spiel hinterlässt ein schlechtes Gefühl im Magen
9

Großartig

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser