Call of Duty: Advanced Warfare

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Call of Duty: Advanced Warfare
Call of Duty: Advanced Warfare

Call of Duty, die Traditionsmarke im Shooter Genre setzt auf Futuresetting und Endzeitstimmung. In Call of Duty: Advanced Warfare feiert sich Activisions Flaggschiff und zeigt Spielern wieder einmal mehr, warum Qualität und Bombast zwei der Kernelemente dieser Spieleserie sind.

Wir schreiben das Jahr 2054. Kriege und Militärmächte sind ein Relikt aus alten Dekaden an die sich kaum jemand erinnert. Die internationale Aufrüstung des militärischen Sektors liegt in der Hand eines Unternehmens; ATLAS. Dieses private Militärunternehmen wird geführt durch den kompromisslosen Jonathan Irons (im Spiel verkörpert durch Kevin Spacey). Irons sieht in den USA einen Failed State, da diese es nicht geschafft haben, die Demokratie flächendeckend einzuführen. In einem Akt der Vergeltung erklärt Irons den geschwächten und abhängigen USA den Krieg.

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Exo Suit Action beim Strassenkampf

Wie man schon erahnen kann, werden in Call of Duty: Advanced Warfare keine halben Sachen gemacht. Die Story präsentiert sich in bester Hollywoodmanier und wirkt auf vielen Ebenen sehr erwachsen. Dies mag zum einen daran liegen, dass man mit Kevin Spacey einen starken Charakterdarsteller verpflichtet hat, zum anderen hat die Story diverse Plottwists zu bieten, die man auf den ersten Blick nicht vermutet hätte. Insgesamt hat man das Gefühl, in einem Hollywood Film zu sein, der aber weitaus interessanter ist, als so mancher Kinofilm der letzten Monate. Ebenfalls positiv zu erwähnen sind die sehr subtilen kritischen Untertöne, die zu Zweifel an kriegerischen Handlungen führen. Auch wenn Call of Duty auf Bombast setzt, wirkt das Kammerspiel zwischen Private Mitchell (den man über das gesamte Spiel verkörpert) und Jonathan Irons sehr überzeugend und stellt fernab des Kampfgeschehens ein kleines Highlight dar.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wechselt man als Private Mitchell mehrmals die Seiten und kämpft gegen die KVA, eine global agierende Terrororganisation. Dabei bereist man interessante Locations die abwechslungsreich sind und auch einen gewissen Kniff bieten. Call of Duty: Advanced Warfare bietet nämlich eine Menge Änderungen im Vergleich zu Vorgängertiteln. Durch die Verlagerung des Settings in die Zukunft, existieren diverse Freiheiten, was Waffen sowie Hilfsmittel angeht. Die Darstellung von Informationen via Tablet oder Missionbriefing aus den Vorgängern, ist der holografischen Projektion gewichen. Dadurch hat man es indirekt mit einer sehr schönen Variante des „Was wäre wenn“ Szenarios einer möglichen Zukunft zu tun.

Advanced Warfare macht zu jeder Tageszeit eine gute Figur

Advanced Warfare macht zu jeder Tageszeit eine gute Figur

Die große Neuerung im Gameplay ist der Exo Suit. Dieser Anzug erlaubt es dem Spieler, durch gewisse Upgrades, dem Spiel eine eigene Note zu verleihen. Hier sei nämlich besonders erwähnt, dass die Upgrades das Exo Suits das Spiel umfangreicher gestalten. Zum Beispiel kann man durch die Aktivierung einzelner Exo Movements das Spielgeschehen zu den eigenen Gunsten drehen. Durch den Einsatz des Exo Suit wirkt das ohnehin schon sehr flüssige Spielerlebnis noch einen Tick dynamischer. Da zu Beginn nicht alle Upgrades automatisch verfügbar sind, ist es sinnvoll die einzelnen Missionen so gut wie möglich abzuschliessen. Durch einen erfolgreichen Abschluss erhält man Punkte, die in den Exo Suit investiert werden können um diesen zu verbessern. Alternativ kann man auch die Feuerkraft verbessern.

Insgesamt fühlt sich das Waffenrepertoire richtig gut an. Durch die verschiedenen Arten der Waffen ist für jeden Spielertyp etwas dabei. Wer keine Lust auf reguläre Proektilwaffen hat, kann ebenso auf Laser – sowie Energiewaffen zurückgreifen.
Ein Manko an der Singleplayerkampagne ist der Schwierigkeitsgrad. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt nämlich, dass man jeden Call of Duty Titel sofort auf Veteran Schwierigkeitsgrad spielen muss. Die Veteranstufe in Advanced Warfare ist allerdings viel zu einfach. Dies liegt daran, dass der Exo Suit in der richtigen Kombination wie eine kugelsichere Weste agiert und etwas zuviel Support liefert.

Dank Exo Suit ist die Lage immer im Griff

Dank Exo Suit ist die Lage immer im Griff

Grafisch kann sich Advanced Warfare absolut sehen lassen. Die Zeiten der grauen tristen Shooter sind eindeutig vorbei. So dominieren in diesem Call of Duty Teil die hellen Farben und das Spiel wirkt organischer. Als positives Beispiel sollte hier die Golden Gate Bridge Sequenz dienen, die für die ein oder andere Gänsehaut sorgen dürfte.

Das Kernstück eines jeden Call of Duty ist der Multiplayermodus. In Advanced Warfare müssen sich die Spieler der Vorgänger auf einige Veränderungen einstellen. Sämtliche Multiplayer Modi sind nun richtige Run and Gun auf Speed Erlebnisse. Fast an jeder Ecke fangen Spieler an sich zu tarnen, die Sprintfunktion des Exo Suits zu benutzen oder aber sich aus der Gefahrenzone zu katapultieren. Die bekannten Modi wie Capture the Flag und andere werden durch dieses Element positiv bereichert. Nun können auch Spieler eine Partie gewinnen, die nicht so gut mit den Waffen umgehen können, aber dafür die Vorzüge des Exo Suit sinnvoll auszunutzen wissen.

Noch nie war Chaos schöner

Noch nie war Chaos schöner

Exo Survival stellt im Multiplayersegment die Königsklasse dar. Hier darf man zu viert im Coop den Hordemodus unsicher machen. Dabei sind natürlich auch die Exo Suits dabei, die den Hordemodus dadurch weitaus interessanter gestalten. Allerdings kann dieser Modus sehr schnell süchtig machen, wenn man mit guten Mitspielern in einer Gruppe ist.

Call of Duty: Advanced Warfare ist das zweite Call of Duty für die neue Konsolengeneration und beweist zugleich, dass ein guter Shooter auch über eine glaubhafte Story verfügen kann, die erwachsen und durchdacht ist. Single – als auch Multiplayer überzeugen durch ihre Präsentation sowie dem flüssigen Spielerlebnis. Durch das unverbrauchte Zukunftssetting sorgt der Titel aus dem Hause Activision für einen frischen Wind im Shootergenre.

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser