Weihnachten im Februar: Dead Rising 4 erhält überraschend eine USK-Freigabe und wir sind aus dem Häuschen. Capcoms etablierte Zombieschnetzelei mit Frank West bei uns im Test. Shoppen und Zombies verkloppen!
Auch wenn die Weihnachtszeit als Garant für Frieden gilt und auf einmal alle freundlich zueinander sind, wissen wir wohl alle, dass die Realität anders aussieht. Der Zoff beim Essen, Geschenke die man sich nicht gewünscht hat und Last Christmas strapaziert ebenfalls die Ohren. Zeit also, diese Frustrationen in die richtige Richtung zu lenken und ein paar Zombies zu verdreschen. Zombies sind mittlerweile der Inbegriff des Punching Bag. Der große Fan Favorite der Dead Rising-Serie ist Frank West, der Protagonist des ersten Spiels. Nach dem Serienerstling hatte er noch einige kleine Cameos in den Fortsetzungen, was die Fans aber nicht zufrieden stimmen konnte. Daher geht es in Dead Rising 4 nun mit Frank wieder zurück zu den Wurzeln, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich ein großer Fan der Spielereihe bin und mir definitiv in diesem Monat noch die Retailfassung kaufen werde…bekloppt? Nein denn als Fan und Sammler, der sogar das Lösungsbuch zu Teil 1 und das Steelbook sein Eigen nennt, ist das Ehrensache.
Humor ist einer der Eckpfeiler der Dead Rising-Reihe. In Dead Rising 4 geht man sogar noch ein Stück weiter und verpackt Gesellschaftskritik als Storyline für einen Zombie-Outbreak. Denn Willamette ist wieder einmal der Schauplatz des Geschehens und Frank muss erneut nach dem Rechten sehen. Eine Zombie-Epidemie bricht nämlich ausgerechnet zum Black Friday Sale aus. Ein ironischer Seitenhieb auf das absurde Konsumverhalten amerikanischer Bürger an besagtem Tag, der sogar schon Todesopfer zu verzeichnen hatte, da man sich dort auch gerne mal für einen reduzierten Abfalleimer zu Tode trampeln lässt. Mit dieser Kritik verbeugt man sich zudem auch vor George A. Romero, der mit Dawn of the Dead in den 70er Jahren DEN ultimativen Zombiefilm geschaffen hatte und damit das gesamte Genre maßgeblich bis heute prägt.
Im Kampf gegen die Untoten ist jede Waffe legitim, daher metzelt man sich mit allerhand Kuriositäten durch die Schimmelständer. Hierbei dreht Dead Rising 4 noch einmal richtig auf und teilweise muss man wirklich lachen, weil die Situation einfach so herrlich absurd ist. Man kann davon ausgehen, dass dieser überzogene Humor einer der Gründe war, dass Dead Rising 4 die USK-Freigabe erhalten hat. Ein Novum für Capcoms Reihe.
Die Schlachtpalette um Frank West hat einige Verbesserungen erfahren um das Spiel dem Zeitgeist anzupassen. Das Wechseln der Waffen erfolgt mittlerweile ganz komfortabel via Digitalpad und ein Zeitlimit im herkömmlichen Sinne ist ebenfalls nicht mehr im Spiel vorhanden. Mir gefällt diese Art des Spiels besser, da die Zeitlimits in Dead Rising 1 Japano-Charakter hatten; das heißt teilweise fast unmöglich zu schaffen waren. Durch die Neuerungen ist das Spiel das mit Abstand einfachste der Reihe. So besteht endlich auch die Möglichkeit, alle Achievements im Spiel zu erhalten.
Dead Rising 4 ist schlicht und ergreifend ein spaßiger Titel, den man sowohl länger am Stück als auch immer mal wieder zwischendurch spielen kann. Während es die Weihnachtstradition gibt, bestimmte Filme wie Kevin allein zu Haus, Stirb Langsam 2 oder Schöne Bescherung jedes Jahr wieder zu schauen, so könnte Dead Rising diese Tradition im Bereich der Spiele etablieren.