Der Begriff HD steht seit jeher für hohe Erwartungen und feuchte Träume. Erst kürzlich wurden zwei der bekanntesten Serien; Metal Gear Solid nebst Silent Hill in HD neu aufgelegt und ernteten besonders im Falle von Silent Hill durchwachsene Kritiken. Capcom legte nun nach und bescherte nun zum ersten Mal auch Xbox Spielern die Möglichkeit, die ersten drei Teile der Devil May Cry Serie in HD und Remastered spielen zu können. Wir begaben uns ebenfalls in die Hölle.
Dante? Macht der nicht was mit Pizza?
In Devil May Cry schlüpft ihr in die Rolle des feschen Dämonenjägers Dante, der ganz dem Lausbubencharme entsprechend auf Pizza und Motorräder steht. Das Leben könnte recht beschaulich und Easy Going sein, wären da nicht die Schergen der Hölle, die es wieder einmal geschafft haben, das versiegelte Höllentor zu öffnen um Angst und Elend über die Welt der lebenden zu versprühen. Also packen wir als Dante unsere vertrauenswürdigen Knarren und unser scharfes Schwert und ziehen zu Felde, natürlich in HD.
Devil May Cry 1! Capcoms sehr guter Einstand
Devil May Cry, seinerzeit für die Sony Konsole erschienen, sorgte mit flüssigem Quick Action System für ein wahres Arcadelastiges Actionspektakel der Oberklasse. Erstmals war es möglich recht schnell und flüssig, während einer Combo wohlgemerkt, zwischen Schwert und Pistolen zu wechseln um so noch höhere Combos auf die Gegner niederprasseln zu lassen. Zu Beginn spielte man damals auf einer einsamen Insel, die einen Turm beherbergte, der als eine Art Tor zur Hölle galt. Als Dante musste man sich von Etage zu Etage vorkämpfen und per Combo Attacken die sehr schnellen Gegner noch schneller in rote Orbs verwandeln. Diese roten Orbs stellten die sogenannte Upgrade Währung dar, mit denen man neue Moves erlernen bzw Waffen upgraden konnte. Ebenfalls hinterliesen einige Charaktere ganz besondere Sphären, die die Teufelsform von Dante beinflussen konnten. Denn Dante hat die Fähigkeit, zu Beginn noch für eine recht kurze Zeitspanne, in seine dämonische Form zu morphen um so noch härter und brutaler zuschlagen zu können. Diese Art des Kampfes ist besonders bei den recht großen Endgegnern überlebenswichtig.
Der Schwierigkeitsgrad in Devil May Cry ist hart aber fair und zugleich sehr fordernd, da dank des raschen Waffenwechsels, selbst ein Hack n Slay Neuling keinerlei Probleme haben sollte, das Spiel selber abzuschliessen. Besonders, da Gegner recht großzügig Orbs hinterlassen und man diese auch farmen kann, wenn man möchte. Selbst nach heutigem Maßstab ist Devil May Cry immer noch ein zeitloser Klassiker des schnellen Arcade Hack n Slay.
Einzelwertung: Devil May Cry 9 von 10 Punkten
Die Teufel weinen wieder!
Zwei Jahre später erschien mit Devil May Cry 2 der offizielle Nachfolger zum Überraschungshit. Leider nahm man sich seitens Capcom in Bezug auf den fordernden Schwierigkeitsgrad etwas zurück und so wurde Devil May Cry 2 in vielen Dingen leicht verwässert um das Spiel selber noch massentauglicher gestalten. Combos, bei denen man etwas mehr taktisches Waffengefühl im Vorgänger benötigte, sind im Sequel noch einfach zu bewerkstelligen und man sieht recht häufig das Wort Showtime auf dem Bildschirm blitzen oder aber ein S Ranking am Ende eines Abschnittes. Als weiteres Feature war es ebenfalls möglich, mit Lucia, Dantes Partnerin, die Level zu bestreiten. Als Neuerung zum Gameplay wurde erstmal ein sogenanntes Evasive Manöver eingeführt, bei dem sich Dante oder Lucia unter einem unblockbaren Schlag hinweg ducken können. Andere Änderungen sowohl am Gameplay als auch der Grafik sind eher marginalerer Natur.
Im Gegensatz zum Vorgänger ist man mit der Story auch recht zügig fertig. Als Durchschnittswert seien hier gute 6 bis 7 Stunden Nettospielzeit erwähnt. Ein weiteres Problem ist neben den zu einfachen Bossen auch die charakterliche Veränderung von Dante, der im Vergleich zum Vorgänger kaum noch große Ambitionen zeigte, auf humorvoller Ebene bei Lucia und dem Spieler zu punkten.
Einzelwertung: Devil May Cry 2 : 7 von 10 Punkten
Aller böser Dinge sind drei
Devil May Cry 3 betrat in zu Releasezeiten Neuland in der Devil May Cry Serie, da es sich hier um ein Sequel, aber gleichzeitig auch den dritten Teil handelt, der den Grundstein für spätere Abenteuer legen sollte. In diesem Prequel erfahren wir etwas über Dantes Vergangenheit und die leicht verrückten familiären Verhältnisse. So ist der Hauptantagonist Vergil, Dantes Bruder. Während das Setting in einer realen urbanen Welt angesiedelt ist, protzt das Gameplay in Devil May Cry 3 durch viele Feinheiten, die in sich greifen wie ein Zahnrad in einem Schweizer Uhrwerk. So wurde der Schwierigkeitsgrad radikal nach oben gefahren, selbst auf Easy wird dem Spieler einiges abverlangt. So sind die Ratings im Level und bei Levelabschluss mit krassen Vorgaben verbunden. Um ein sogenanntes Super Special Ranking zu erhalten, muss man mit Feinden hart ins Gericht gehen und sich nicht treffen lassen. Das ist in Devil May Cry leichter gesagt als getan, da die gegnerische KI sehr gut ist und sich dem Spieler anpasst.
Setzt man Gegnergruppen hart zu, ist es sehr wahrscheinlich, dass der nächste Dämon entweder blockt oder ausweicht. Gerade da man in Devil May Cry 3 zwischen verschiedenen Kampfstilen wählen kann, wirkt kein gespieltes Level identisch mit dem Ersteindruck. Als Beispiel sei hier der Kampfstil Swordmaster genannt, mit dem man den Klingen verbesserte Fähigkeiten geben kann. Im Vergleich zum Vorgänger sind auch Bosse nur durch clevere Taktiken und das ausnutzen bestimmter Kampfstile verwundbar. Mit Devil May Cry 3 hat Capcom selbst heute noch eine Referenz in Sachen Arcade Hack n Slay geschaffen.
Einzelwertung: Devil May Cry 3 : 9 von 10 Punkten
Und dann war da noch HD nicht wahr?
Die HD Umsetzung sorgt gerade bei den ersten beiden Teilen für eine optische Verbesserung, die aber an den damaligen Limitierungen der Hardware etwas kränkelt. So sind Texturen zwar schön anzusehen, wirken aber bei näherer Betrachtung etwas matschig und verzerrt. Dies fällt nur auf, sofern man im Spiel selber etwas Leerlauf hat, also recht selten. Bei Devil May Cry 3 fällt die HD Optik vorteilhaft aus, da selbst für damalige Verhältnisse, der dritte Teil optisch als Referenz herhalten konnte.