Wir gucken uns zwar Animes, aber haben wir jemals darüber nachgedacht, wie sie eigentlich produziert werden?
Wie in vielen Fällen beginnt alles erst mal mit einer Idee. Hat man nun diese Idee im Kopf, versucht man ein passendes Team zu finden um besagte Idee zu realisieren.
Die meisten Animes sind Adaptionen von verschiedenen Mangas, wobei das natürlich nicht bei jedem Anime der Fall ist. Das Praktische bei der Adaption eines Manga ist, dass die Produzenten direkt wissen, wie viel Geld sie für die Adaption investieren wollen. Denn meistens gilt das Grundgesetz, dass der Anime genauso erfolgreich wird wie der Manga, wenn nicht sogar erfolgreicher.
Daraufhin wird sich zusammen an das Konzept gesetzt. Wer macht was? Außerdem werden die Figuren und die Story besprochen. Auch wenn ein Manga als Vorlage existiert, trotzdem schreibt ein Filmautor ein ausführliches Drehbuch.
Zu diesem Zeitpunkt werden bereits erste Figuren, Hintergründe und Szenen skizziert.
Die Zeichnungen werden gewöhnlich per Hand, mit einem Bleistift auf Papier, gezeichnet. Ein Anime ist ganz schön viel Arbeit, so müssen die Zeichner die Figuren immer und immer wieder mit verschiedenen Stimmungen, oder auch nur Gegenständen, zeichnen.
Hat man nun die fertige Bleistiftskizze, muss sie anschließend digitalisiert werden. Die Skizze wird nun mit Tusche oder einem etwas härteren Bleistift überzeichnet. So entsteht ein guter Kontrast der den Scanprozess vereinfacht. Der andere Weg wäre, dass man die Bilder zuerst einscannt, um sie dann mithilfe eines Grafiktabletts mit einem Kontrast zu versehen.
Sind die Figuren schon einmal fertig, werden die Handlungen skizziert. Auch dieser Vorgang erfolgt übrigens auf die traditionelle Art und Weise: Per Hand. Diese Handlungsskizzen werden nun auch zusätzlich mit Kommentaren zum Ablauf versehen.
Die Hintergründe werden meist ganz am Schluss skizziert, dabei kommt es nicht selten vor, dass sich die Zeichner ein Foto eines realen Platzes als Vorlage nehmen. Also wäre es kein Wunder, wenn du im nächsten Japan-Urlaub plötzlich am Schauplatz deines Lieblingsanimes stehst.
Sind nun auch die Hintergründe skizziert, beginnt der anstrengende Teil. Zunächst erstellen die Zeichner einige Bilder der Animationen zwischen den schon vorher erstellten Skizzen. Animes die gewöhnlich im TV ausgestrahlt werden, benötigen ca. 12 Bilder pro Sekunde.
Sind nun alle Zeichnungen vorhanden, werden die Animationen digital geglättet. Danach werden die Animationen endlich koloriert. Darüber hinaus gibt es noch zusätzliche Assistenten, diese fügen zum Beispiel verschiedene Effekte ein.
Am Ende dieses ganzen Vorganges überprüft ein Art Director die Bilder. Meistens korrigiert er sie auch, oder fügt etwas hinzu.
Natürlich wird in unserem Zeitalter auch viel mit Technik gezeichnet, aber viele Animes werden tatsächlich noch per Hand gezeichnet.
Dann kommen wir endlich zur Synchronisation. Seiyus, so werden japanische Synchronsprecher genannt, sprechen ihre Rollen ein. Diese Stimmen werden später verarbeitet und weitere Soundeffekte werden hinzugefügt, wie Rascheln oder aber auch die Musik.
Und dann sind wir auch schon am letzten und wahrscheinlich wichtigsten Punkt der Produktion angekommen: Dem Ende. Nun wird der Anime entweder als DVD o.Ä. verkauft oder im TV ausgestrahlt.
Ein Anime kostet übrigens nicht nur Unmengen an Zeit, sondern auch an Geld. Meist haben die Animes auch Sponsoren, so werden dann zum Beispiel im Anime nur Fernsehgeräte einer bestimmten Firma gezeigt.
Achtet doch mal bei eurem nächsten Anime darauf!