Der Mars öffnet die Pforten zur Hölle. Mit Kettensäge, Super Shotgun rein in das Dämonengemetzel. Doom bei uns im Härtetest.
Doom, der Name ist Programm. Ein Spiel das seinen Erfolg in den 90er Jahren begann und mittlerweile selbst auf Taschenrechnern spielbar ist. Umso erfreulicher, dass mit Doom nun endlich die passende Next Gen Version erhältlich ist. Doom 3 klammern wir deshalb aus gutem Grund aus.
Letztes Jahr wurde sehr überraschend auf der E3 2015 Doom präsentiert. Was es dort zu sehen gab, überraschte sehr, da man tatsächlich der Doom-Linie treu geblieben war. Das heisst rasante Action, viel Gewalt und Dämonen aus der Hölle. Das einzige was mich zu Beginn etwas verwirrte, waren die Aussagen, dass man sich primär auf den Multiplayer Modus beschränken würde. Für mich zu dem Zeitpunkt nicht wirklich glaubwürdig, da gerade Doom auch durch seine düstere Story und den vielen kleinen dreckigen Details lebt. Hierbei ist der Multiplayer nur das i-Tüpfelchen. Umso erfreulicher, dass die Storykampagne auch in Doom sehr umfangreich ist, auf vielen Ebenen. So habe ich eine reine Spielzeit von knapp 14 Stunden investiert um einmal die Story durchzuspielen und ein paar Secrets zu finden, wohlgemerkt nicht alle. Macht man sich nämlich auf die Suche nach wirklich allen Items, kann man noch ein paar Extra Stunden dazu addieren.
Als Schwierigkeitsgrad habe ich die mittlere Stufe gewählt namens „Hurt me Plenty“. Die höheren Schwierigkeitsgrade werde ich aber definitv in Angriff nehmen, da sich hier volles 90er Jahre Doom Feeling entfaltet. Stichwort „Ultraviolence“. Betrachtet man die Spielzeit, muss man aber erwähnen, dass man permanent unter Spannung steht und sich sehr schnell bewegt. Vergleichbar mit einem Quake Arena. Daher ist die gesamte Kampagnendauer , gerade für einen Shooter passend und nicht zu kurz und nicht zu lang gewählt. Dabei bleibt auch die spielerische Qualität nicht auf der Strecke. Doom spielt sich über die gesamte Dauer flüssig, schnell und fast makellos. Das heisst in meinem Spiel hatte ich maximal zwei kleinere Fehler zu Gesicht bekommen, die für das Spiel selber kein Problem sind. Hier merkt man einfach, dass Bethesda und id Software ein sehr gutes Händchen dafür haben, Spiele so zu entwickeln, dass man qualitativ nichts zu beanstanden hat.
Der enorme Umfang von Doom ist auch den Maps geschuldet, auf denen sich die Action abspielt. Statt nur zwei Ebenen zu haben, sind es hier teilweise mehr als drei übereinander, die man von Gegnern befreien muss. Dabei ist allerdings ein Aspekt sehr wichtig, man kann auch zum Ausgang eines Levels kommen, ohne dabei jeden kleinen Winkel einer Map gesehen zu haben. Dadurch entwickelt sich ein spielerischer Ehrgeiz, in einem zweiten Durchgang einfach mal nach Geheimnissen zu suchen, die sehr gut versteckt sind. Die Secrets die man finden kann, bedürfen einer gewissen Kopfarbeit, da diese nicht immer offensichtlich vor die Nase gesetzt werden. Was wiederrum eine sehr gute Sache ist, denn ein Level kann durch das Suchen und Finden von Geheimnissen, eine gunganz andere Dynamik entwickeln.
Secrets können Easter Eggs sein, bessere Waffen oder aber sogar originale Doom Level, die aber schwer zu finden sind. Hierbei sollte man sich selber den Gefallen tun, diese ohne Youtube Tutorials zu suchen. Denn der Spaßfaktor dabei ist enorm. Langeweile kommt also in Doom zu keiner Zeit auf. In der heutigen Zeit schon ein kleines Wunder, da viele Spiele irgendwann ein Problem mit Leerlauf oder Langatmigkeit entwickeln.
Ein klassisches Element der Doom Spiele ist der Soundtrack und die Soundfiles. Feine düstere Techno und Metall Klänge und dazu unverkennbare Geräusche der Dämonen. Im neuen Doom ist die Geräuschkulisse hervorragend. Die Musik passt sich dem Spiel an, was besonders dann ersichtlich ist, wenn brachiale Musik eine Gegnerwelle ankündigt, die man töten muss. In den Passagen ohne Kämpfe, sorgt ein musikalisch dezenter Industrialhintergrund für die nötige Atmosphäre. Das Design der Monster tut sein Übriges dazu. Auch wenn das Design von manchen bekannten Kreaturen zu Beginn etwas irritierend ist, den Hell Knight hatte ich größer in Erinnerung, macht es trotzdem Spaß diese zu bekämpfen. Als kleines Gimmick gibt es hier Quick Kills, bei denen stark lädierte Gegner anfangen zu blinken und man durch einen Druck auf den Analogstick zum beherzten Finisher der Kategorie „Schädel zertrümmert“ ansetzen kann. In diversen Situationen kann das leuchten der Gegner und der danach folgende Todesstoß eine Situation entschärfen.
Hat man sich erfolgreich durch die Kampagne gemetzelt, gibt es noch zwei andere Modi die man aufsuchen kann. Zum einen den berühmten Multiplayer Modus mit seinen einzelnen Spielkomponenten, sowie den SnapMap Modus, bei dem man selber Maps erstellen kann. Hierbei bietet der Multiplayer Modus natürlich nicht viel neues, sämtliche Spielmöglichkeiten sind Varianten der bekannten Themen wie Team Deathmatch etc. Dennoch spielt sich dieser sehr flüssig und man kann auch als Anfänger mit ein klein wenig Übung die Rangliste anführen.
SnapMap hingegen ist genial. Hier kann man sich aus fast unendlich vielen Möglichkeiten, eigene Maps erstellen, die sowohl im Multiplayer Modus als auch im Coop spielbar sind. Definitiv ein kleines Highlight, welches schon alleine den Kauf von Doom rechtfertigt. Hier kann man ebenfalls enorm viel Zeit im System verbringen.
Doom ist ein verdammt sauberes und schnelles Spiel geworden, dass keine Wünsche offen lässt und gleichzeitig den mutigen Weg geht, einen Map Editor der Spass macht, im Paket mitzuliefern. Hoffen wir mal, dass Doom 2 nicht mehr lange auf sich warten lässt.