Von Sabine Bernd
Spiel einlegen, einschalten und Gänsehaut kriegen – so erging es mir bei dem neuesten Kracher aus dem Hause Namco/Bandai: „Dragon Ball: Raging Blast 2“, als das Intro anlief. Der Titelsong, der natürlich von Hironobu Kageyama gesungen wird, ist ein derartiger Ohrwurm, der mich direkt vollends in die Welt von Dragonball versetzte. Die Hintergrundsounds bleiben somit durchweg sehr hörenswert und man bekommt nicht das Gefühl, dass man unbedingt den Ton ausschalten müsste.
Zur Auswahl stehen in Dragon Ball: Raging Blast 2 eine große Anzahl an Spielmodi, wobei der neue Galaxy Mode den Hauptteil ausmacht. Hier muss man diverse Missionen mit den verschiedenen Charakteren bestreiten und kann somit in mehr als 800 Kämpfen jede Menge Bilder, Videos und natürlich neue Charaktere etc. freischalten. Die Kämpfe haben es in sich, denn der Schwierigkeitsgrad besonders für Neueinsteiger ist relativ hoch, so dass man zunächst Mühe hat, die Kämpfe erfolgreich abzuschließen. Daher ist es sinnvoll, sich erst einmal durch den Trainingsmodus zu spielen, da man hier die Steuerung lernt. Mit ein bißchen Übung hat man so die Moves schnell drauf und ist erstaunt über die Vielfalt der Combos, die man mit den einzelnen Charakteren ausführen kann.
Ebenfalls in der Kampagne kann man Dragon Balls freispielen, sofern man die Bosskämpfe gewinnt. Hat man alle sieben Bälle beisammen, kann man im Hauptmenü Shenlong beschwören und weitere Specials freischalten, was ziemlich cool ist. Insgesamt gibt es 100 Charaktere aus dem Dragon Ball Universum zuzüglich ihrer Verwandlungsstufen, allerdings GT nicht miteingeschlossen. Jedoch gilt es, die meisten Charaktere erst einmal freizuspielen, was einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte.
Was eingefleischte Dragon Ball Fans an Raging Blast 2 am meisten stören könnte, ist der fehlende Storymodus. Stattdessen gibt es als Bonus eine Anime Episode, die – was die meisten sich freuen dürfte – in japanischer Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln vorliegt. Jedoch sollte der Anime für Dragon Ball Neulinge eher verwirrend sein, da zu viele Charaktere vorkommen, was auf der anderen Seite natürlich wiederum die Fans begeistern dürfte. So oder so lohnt sich das Anschauen, da man im Anschluß einen neuen, spielbaren Charakter erhält.
Wie gewohnt sind die Buttons bei den Kämpfen mit verschiedenen Moves belegt. Essentiell wichtig sind ebenso die L- und R-Schultertasten. Für die Fortbewegung im 3-dimensionalen Raum ist der Analog Stick vorgesehen. Allerdings kommt man selbst als Anfänger recht schnell in dieses System rein, erst recht, wenn man bevorzugt mit einem Arcade Stick spielt. Schon im Trainingsmodus fällt nämlich auf, dass es sehr viele verschiedene Combos gibt, die man auch zwingend beherrschen sollte. Da jeder Charakter anders kämpft und andere Moves im Repertoire hat, gibt es also viel, sehr sehr viel zu lernen und zu üben.
Die Grafik besticht durch ihre 3-D-Hintergründe in Kombination mit einem ansprechenden Cell-Shading Look der Charaktere. Hier kann man tatsächlich nicht meckern sondern sollte das Effektfeuerwerk genießen. Die Arenen sind groß und verleiten Leute wie mich dazu, erst einmal jede kleinste Ecke des Areals zu erkunden, es könnten ja Goodies versteckt sein. Besonders gefallen hat mir die Inselatmosphäre und entsprechende Unterwasserkämpfe. Aber auch dass die Umgebung unter den Fights leidet, hat mir imponiert. Genau wie in der Serie.
Die Ladezeiten sind bei Dragon Ball: Raging Blast 2 sehr human, was bedeutet, dass man sogar Schwierigkeiten hat, die Trophy zu ergattern, die man durch schnelles klicken möglichst vieler Buttons in der Ladezeit bekommen kann.
Was nach dem ganzen Üben, Schwitzen und Kämpfen natürlich nicht fehlen darf, ist der Vergleich mit anderen Kämpfern – online. Hier muss man sagen, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Das Online-Treiben geht ruckelfrei von der Hand und macht somit richtig fun, auch wenn man selbst nicht so der Fan davon ist. Allerdings sollte man ein Auge drauf haben, gegen wen man spielt, denn gerade in der Rangliste gibt es viele, die einfach nur auf Siege aus sind und auch nicht vor Tricks oder Button-Smashing zurückschrecken. Somit kommt einfach kein gescheiter Kampf zustande.
Das Spiel übertrifft all meine Erwartungen. Ich fand den Vorgänger schon ganz solide, aber dieser Raging Blast 2 ist wesentlich ausgereifter im Handling als auch in seiner Charakterauswahl. Alle, die gerne fighten und auf einen Storymodus getrost verzichten können, sollten hier mal ein Auge auf den guten Goku und seine Freunde werfen