F1 2020 Review

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F1 2020 Review
F1 2020 Review
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Mit den Vorgängern der beliebten Formel-1-Reihe hat sich Codemasters in den letzten Jahren an die Spitze der Rennsimulationen gekämpft. In unserer F1 2020 Review schauen wir, ob Codemasters neue Maßstäbe setzen kann. Es wurden neue Strecken, etwa in Vietnam und den Niederlanden in den Rennkalender aufgenommen, die wir teilweise nur auf unseren heimischen Konsolen oder PCs  erleben dürfen. Die Möglichkeit, ein eigenes Team aufzustellen und weiterzuentwickeln wurde ebenfalls hinzugefügt. Reicht das für einen neuen Höhepunkt der Serie? Wir haben uns in spannende Rundenrennen gestürzt und klären, wer der wahre Herr der Strecke ist.

F1 2020 Review

Anfang der 90er wurde der britische Programmierer Geoff Crammond von Micro Prose damit beauftragt, eine realistische Simulation der Formel 1 zu programmieren und holte mich in den Kinderjahren so richtig ab. Es folgten Indianapolis 500, Stunt Car Racer und Micro Machines. Diese Spiele haben mich auf dem Amiga 500 so geprägt, dass es auf dem PC mit F1 Racing Simulation von Ubisoft direkt weiterging und die Faszination der Geschwindigkeit auf dem Asphalt nicht versiegen konnte. Ab 2010 übernahm dann Codemasters die Spitze der Formel 1-Games mit F1 2010 für PC, PlayStation 3 und Xbox 360. Seitdem folgten im jährlichen Rhythmus weitere Ableger der Formel 1-Reihe und dies ist Grund genug, dem neuesten Teil der Reihe einmal auf dem Zahn zu fühlen.

F1 2020 Review

Wir beginnen mit dem Karrieremodus, bei dem wir zunächst als Rookie in der Formel 2 starten. Die Formel 2 ist quasi das Tutorial, was ihr aber auch überspringen könnt. In die F1 aufgestiegen und damit im Hauptteil des Karrieremodus angekommen, entscheiden wir uns für eins der zehn offiziellen Teams. Neben den realistischen Meisterschaftspunkten sammeln wir bei den verschiedenen Rennveranstaltungen sogenannte Ressourcenpunkte. Diese können wir in die Verbesserung des Teams investieren. Wer das Malaysia 2001 Sepang Regenrennen in Erinnerung hat, kann definitiv diesen Seitenhieb nachvollziehen. ( PitStop Rubens Barrichello und Michael Schumacher “ Pit Stop Time 1:12 Minuten “ )

F1 2020 Review

Die große Neuerung nennt sich „My Team“ und erlaubt es euch, euren eigenen Formel-1-Rennstall zu gründen. RetroAktiv geht somit als elftes Team in der Formel 1 an den Start und wir sind Fahrer und Teamchef zugleich. Wir legen nicht nur unsere Teamfarben fest und bestimmen, wie Logo, Fahrzeuglackierung und Pilotenanzug aussehen sollen, sondern entscheiden uns auch für Motorlieferanten sowie Sponsoren und dafür, welches Upgrade wir in unserer Hauptzentrale einsetzen. Zugleich kommen – wie in einem guten Sportmanager-Spiel – auch diverse Aufgaben wie z.B Marketing, Sponsoren etc. auf uns zu.

F1 2020 Review

In F1 2020 haben wir sehr viele Möglichkeiten, die Saison nach unseren Wünschen zu gestalten. Die Saisonlänge kann in beiden Karrieremodi festgelegt werden und wenn 22 Rennwochenenden zu viel sein sollten, verkürzen wir die Saison mal eben auf 10 oder 16 Rennen. Außerdem gibt es die neue „Gelegenheitsrennfahrer“-Option. Dabei handelt es sich um einen alternativen Modus, in dem die Fahrphysik von F1 2020 deutlich vereinfacht ist, was Einsteigern entgegenkommt. Hier lässt sich etwa ein Lenkassistent aktivieren, Ausflüge ins Kiesbett sind weniger frustrierend und das Optionsmenü für Fahrhilfen fällt übersichtlicher aus. Des Weiteren hat mich als alten Retro-Hasen ein besonderer Modus hellhörig gemacht: Der Splitscreen-Modus ist zurück und beschert uns wohlige nostalgische Erinnerungen an den guten alten Konsolen-Zeiten. Sogar eine komplette Meisterschaft können wir zu zweit bestreiten – auf den mittlerweile gängigen großen Fernsehbildschirmen kein Problem mehr.

F1 2020 Review

Wie schaut es den unter der Haube unserer Rennboliden aus? Kann man bessere Technik erwarten als derzeit beim Rennstall von Sebastian Vettel? Die Texturen sind größtenteils hochaufgelöst, die Effekte auf sehr hohem Niveau und Framerate-Einbrüche gab es nie. Der HDR-Modus wertet die Präsentation immer besser auf und erinnert an eine TV-Übertragung. Zwar fehlen die Kommentatoren (was uns absolut nicht stört), dafür bekommen wir vor dem Rennen wunderbare Schwenks über das Startfeld und Siegerehrungen.

F1 2020 Review

Die letzten F1-Versionen von Codemasters habe ich durch Xbox Live Gold Ultimate erhalten und kann zweifelsfrei behaupten, dass die F1-Serie in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Sowohl das Spiel selbst als auch die Technik der Xbox One-Version macht gegenüber dem Vorgänger einen Schritt nach vorne, sodass F1 2020 derzeit mein persönlicher Favorit geworden ist. Doch kurz vor Testabgabe erreichte uns noch ein kleiner Nachtrag für die Spielinhalte: Pitcoins! Diese kann man mit echtem Geld hinzufügen und Gegenstände für die Karriere einheimsen. Auf gut deutsch, es gibt nun einen InGame Shop! So weit so gut, aber in einem Vollpreisspiel? In die Endbewertung fließt dieser Umstand aber nicht rein. Es gibt kein Free-To-Play-Titel-Gefühl und hauptsächlich (!) befriedigen die Käufe eher kosmetische Belange. Wie der Test gezeigt hat, können wir alles selbst erspielen. 

Gut

  • Präzise Steuerung
  • Schwierigkeit gut anpassbar
  • Komplexer Modus mit eigenem F1-Team
  • Motivierendes Upgradesystem
  • Alle Rennen und Teams der aktuellen Saison enthalten
  • Sehr detaillierte Grafik
  • Realistische Motorengeräusche
  • Splitscreen-Modus

Schlecht

  • Benzinverbrauch und Verschleiß bei längeren Rennen zu massiv
  • KI etwas zu aggressiv im Zweikampf
  • "Alibi negativ Punkt" PITCOINTS!
9

Großartig

Retro Fan, der von seiner Freunde als offen und nett bezeichnet wird. Sein Talent liegt im kommunikativen Bereich und konstruktiver Kritik ist er nicht abgeneigt