Microsoft’s ID@Xbox Programm hat sich mittlerweile zu einem Fundus aus interessanten Kuriositäten und kleinen Perlen entwickelt. Ein breit gefächertes Programm und zahlreiche Freiheiten sorgen für aberwitzige Spielideen. In diese Kerbe will auch Funk of Titans, das Erstlingswerk von A Crowd of Monsters, schlagen. Wir haben uns den Göttern gestellt.
Wenn Zeus ruft, haben Menschen, Halbgötter und der Olymp zu gehorchen. Erst Recht wenn wir uns in einer Art 70er Jahre meets griechische Mythologie Wunderland befinden. Da die Götter oftmals verrückt sind, wird Perseus, der Held unseres Abenteuers, dazu verdonnert den Funk in verschiedene Genres der Musik zu bringen. Insgesamt definitiv eine Story, die wohl nur aus kreativen Indie Entwickler Gehirnen stammen kann. So begeben wir uns in die wunderbare Welt der Plattformer.
Funk of Titans ist auf den ersten Blick ein sehr farbenfrohes Jump n Run, welches allerdings an einer gravierenden Krankheit zu kämpfen hat; Wiederholung, Wiederholung und nochmals Wiederholung. So springt und rennt man durch die einzelnen Level, erledigt ganz nebenbei die Ziele der Mission und ehe man sich versieht, ist einem das Spielprinzip ins Fleisch übergegangen und man führt fast schon mechanisch die Bewegungen aus, die unserem Helden zu Ruhm und Funk verhelfen.
Man nutzt das Momentum der Gegner und springt von Plattform zu Plattform. Wem das jetzt zu langweilig klingt, hat sich nur mit den ersten Levels befasst, denn die Schwierigkeiten fangen nach der Übergangsphase erst richtig an. In den über 30 Leveln steigt der Grad der Schwierigkeit stetig an und sorgt so für einen Wechsel der Taktik. Erwischt man einen gepanzerten Feind, nützt es nichts, diesem auf die gepanzerte Rüstung zu springen, hier zücken Helden das Schwert und meucheln ihren Gegner elegant zu Boden. Feuerbälle und schwer erreichbare Plattformen lassen einen Hauch von Super Mario aufkommen und Schalterrätsel sind sowieso ein fester Bestandteil eines jeden Plattformers.
Aufgelockert werden die Level durch das Auftreten von Mid – sowie Endbossen, die aber leider sehr einfach zu besiegen sind. Quick Time Event Kenntnis und schnelle Finger sind hier von klarem Vorteil. Man hat den Eindruck als seien diese Bosskämpfe nur aus Verlegenheit in das Spiel integriert worden, um eine gewisse Anforderungsschwelle an den Spieler zu legen.
Es gibt zwar noch diverse Nebenmissionen, diese reichen gehen über „Schaffe ein Level ohne getroffen zu werden“ sehr selten hinaus.
Daher reisst es das Setting ein wenig heraus. Durch die Mixtur von 70er Jahre Popkultur und überlieferter Heldensaga, sollte klar sein, dass in Funk of Titans primär der Humor im Vordergrund steht, der sogar oftmals den Spieler erreicht. Sofern dieser über ein klein wenig Grundkenntnis über Disco verfügt. Grafisch betrachtet ist Funk of Titans ein sehr schöner Vertreter der Kategorie „Farbenfrohes Design“. Die Paläste und Hintergründe wirken cartoonig und zugleich plastisch. Man könnte dies mit einem Zeichentrickfilm in HD vergleichen.
Für erfahrene Spieler ist Funk of Titans nicht zu empfehlen, da zu einfach und schnell durchgespielt. Freuen dürften sich allerdings Kinder über den Plattformer, der dank der farbenfrohen Präsentation für einige offene Münder und große Augen sorgen kann