Sony hat zur Präsentation von The Order 1886 geladen. Leider war das Ganze nur eine Tech Demo, da wir nämlich heiß auf Gameplay und Hands On waren. Denn genau diese Art von Spiel der Marke Viktorianischer Adel meets Steampunk, gibt es viel zu selten. Was die Entwickler sich -und vor allem uns- von der brandneuen PS4 Exklusiv IP versprechen? Realismus!
Realismus ist laut CEO von Ready at Dawn (God of War Reihe) der Aspekt, der „Next Gen“ wirklich ausmacht bzw etabliert werden soll. Bessere Grafik sei nur ein natürlicher Nebeneffekt, welche aber nicht zwingend wichtig ist, um ein Spiel „Next Gen“ zu gestalten oder Next Gen tauglich zu machen. Das haben wir so auch noch nicht gehört und denken, dass genau das ein richtiger Schritt in die richtige Richtung darstellt. Schon sind einem die Jungs aus Kalifornien sympathisch. Aber was ist jetzt eigentlich The Order 1886 und was ist mit mehr Realismus gemeint?
The Order 1886 spielt (wie der Name verrät) im späten 19. Jahrhundert im post-industriellen Frankreich. Die Story wird allerdings eine alternative Realität darstellen. Das Setting des Spiels ist sehr nah an der Realität, jedoch sind die Handlungen, die Geschichte und auch Waffen etc. nicht von realer Natur. Die Waffenmodelle die man sehen durfte muten sehr „Steampunkig“ an und wirken als hätte es sie durchaus einmal geben können, damals versteht sich, in Zeiten von Alchemie und verzierten Pistolen der Aristokraten.
Um den Realismus des Spiels und den Detailreichtum zeitgemäß umzusetzen, sind die Entwickler für einen „Forschungstrip“ nach Paris geflogen und haben dort Fotos geschossen und Maße von Objekten genommen. (Anm. d. R. Nur gut das sie nicht festgenommen wurden, wie zwei Arma III Entwickler.) Selbst Schmutz in Steinritzen wurden penibel dokumentiert. Insgesamt sind knapp 40.000 Bilder und fast 200GB an Daten zusammen gekommen. Aber es hat sich gelohnt.
Ready at Dawn hat eine brandneue Physik und Texture Engine programmiert, um an diesen Realismus Grad heran zu kommen und dem eigenen gesteckten Ziel gerecht zu werden. So ist z.B nicht jede Textur eine eigene Datei, sondern wird aus einigen wenigen Grundtexturen erstellt bzw zusammengestellt. Man kann sich das so vorstellen, als würde man verschiedene Elemente zusammen mischen um ein Neues zu bekommen, wer sich darunter nichts vorstellen kann, möge doch einfach mal zu Hause im Wasserfarbenkasten ein paar Farben mischen. Das Ganze wird dann noch mit physikalisch korrekten Eigenschaften versehen und man erhält beispielsweise drei Metalltexturen die unterschiedliche Fertigkeiten haben und somit auch bei einem Einschuss mehr oder weniger tief eindellen. Wie man sieht ist es recht selten, dass eine Game Engine fast schon genaus so interessant ist, wie das Produkt was am Ende entstehen soll.
Insgesamt sind alle Objekte zerstörbar und verhalten sich dementsprechend fast schon gruselig physikalisch korrekt. Dies wurde eindrucksvoll bewiesen, in dem in einem Testraum ein Metalltopf beschossen wurde. Dieser fliegt durch die Luft und hat Einschussdellen. Damit wurde aber nur ein kleiner Einblick gewährt, die interessanteren Aspekte, wurden ebenfalls gezeigt. So wurde ein Gitarrenkoffer aufgeschossen werden und präsentierte uns sein Innenleben. Ein Teddybär verlor seinen Kopf und einiges an Plüschinnenleben. Lampen zerbersten und pendeln langsam aus. Ein wahnsinnig interessantes Erlebnis.
Fazit: Geht Ready at Dawn mit The Order 1886 den richtigen Weg? Wir finden schon. Grafik kann schliesslich jeder. Virtueller Realismus der nicht nur echt aussieht, sondern sich auch echt „anfühlt“ ist die nächste Generation der Videospiele.