Fangen wir doch mal mit dem Begriff an sich an, was ist überhaupt ein Manga?
Ganz grob kann man sagen, dass Mangas japanische Comics sind. Generell sind sie in schwarz-weiß gehalten. Der wichtigste Unterschied zu den normalen Comics ist aber die Weise in der sie gelesen werden, nämlich von rechts nach links, also genau umgekehrt. Man beginnt also auf der „letzten“ Seite und blättert sich dann nach vorne durch. Man beginnt die einzelnen Panels, also die netten, süßen Kästchen mit den Zeichnungen drin, rechts oben und liest dann bis links unten.
Da wir das nun geklärt haben, kommen wir nur zum eigentlichen Thema: Wie ist die Geschichte der Manga?
Schon im 8. Jahrhundert zeichneten die ersten buddhistischen Mönche Szenen aus ihrem Leben an Tempelwände oder auf Papierrollen. Doch das hat mit den heutigen Mangas relativ wenig zu tun.
Auch die Werke des „Ukiyo-e“ (dt. Holzschnitt)-Künstlers Katsushika Hokusai, dem übrigens der Begriff des Manga zuzuschreiben ist, sind mit den Manga, wie wir sie heute kennen, nicht zu vergleichen.
Ende des 19. Jahrhunderts öffnete sich Japan dem Westen und im Land der aufgehenden Sonne wurden verschiedene Satire-Magazine gegründet. In diesen fanden sich erstmalig auch die heutigen Manga, alles nach Vorbild der westlichen Comics.
Die Manga in den Magazinen waren von Anfang an in schwarz-weiß gehalten und im typischen japanischen Stil.
Als erster Manga gilt „Tagosakus und Mokubes Besichtigung von Tokio“, dieser wurde 1902 von Kitazawa Rakuten gezeichnet.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden auch die Manga hauptsächlich zu Propagandazwecken genutzt und um die Vorteile der japanischen Nation und ihre Kultur hervorzuheben. Nach Kriegsende traten jedoch viele innovative und freie Zeichner hervor und kleine Verlage erschienen auf der Bildfläche.
Der wichtigste Mangaka, so werden übrigens die Zeichner der Mangas genannt, war wohl Osamu Tezuka. Er wurde durch Disney-Filme inspiriert und erschuf dann mit seinen Werken den Grundstein für den modernen Manga. So zeichnete er zuerst vereinzelte Mangastrips, bis er schließlich einen Manga in Buchform veröffentlichte. Eines seiner bekanntesten Werke ist „Astro Boy“.
Die ersten Manga waren also hauptsächlich an Kinder gerichtet, aber Ende der Fünfziger Jahre fingen die Mangaka damit an, auch ernstere Geschichten für das ältere Publikum zu zeichnen.
Heute gibt es außer der Zensur von expliziten Geschlechtsteilen keine Richtlinien für das Zeichnen von Manga. Das ist mitunter auch der Hauptgrund dafür, dass jährlich immer neue und immer mehr Manga herausgebracht werden, da die Zeichner ihren Ideen freien Lauf lassen können.
Ihr habt noch keinen Manga gelesen? Dann mal los! Es gibt für jede Gruppe den passenden Manga, und sollte jetzt jemand behaupten, Manga seien nur für kleine Kinder, überzeugt sie vom Gegenteil!