Nun müssen Spieler für einen sicheren Unterschlupf sorgen, Nahrung sammeln und ganz nebenbei überleben. Doch damit nicht genug, denn es gehört zum guten Ton, diesen Survival Horror mit RPG-Elementen zu verfeinern. Das heißt, unser Charakter entwickelt sich permanent weiter. Mal können wir die Attribute selbst bestimmen und mal nicht. Im aktuellen Zombie Action-Adventure sollten Hunger, Durst, die Gesundheit sowie Erschöpfung im Auge behalten werden um nicht allzu leichte Beute für die Freunde der Fäulnis zu werden.
How to Survive hält zwei Spielmodi für uns bereit, den Story- und den Herausforderungsmodus. Während in der Story bis zu zwei Spieler offline die Geschichte erleben, müssen im zweiten Modus on- oder offline bestimmte heikle Missionen absolviert werden, für die es Punkte gibt. Dank des großen Erfolgs hat der Entwickler nun angekündigt, dass das online Co-Op Erlebnis auch auf den Story-Modus erweitert werden soll.
Bevor man sich ins Gefecht stürzt, hat man die Wahl zwischen einem von drei Protagonisten. Zum einen gibt es Kenji, den trainierten Snob, dessen Spezialität das Bauen von Armbrüsten ist. Die Studentin Abby dagegen kennt sich sehr gut mit Mutter Natur aus und zaubert aus ein paar Kräutern wunderbare Tränke. Zu guter Letzt haben wir noch den stämmigen Jack, dessen Fähigkeiten es ermöglichen Zielfernrohre anzufertigen.
Man könnte meinen, dass sich Entwickler Eko Software in Sachen Setting ein wenig an Dead Island orientiert hat. – Beim Spielen musste ich sofort an unsere Preview zu DI:Epidemic denken. – Die Geschichte von How to Survive spielt auf einer Insel, besser gesagt auf einer Inselkette. Wie nicht anders zu erwarten, auch wenn es woanders auf der Welt sicher genauso aussieht, wollen die Überlebenden runter von der Seuchen-Plattform. Um dies zu erreichen gilt es zunächst einmal die Insel zu erforschen um sich einen groben Überblick zu verschaffen, Rohstoffe zu sammeln und Waffen zu bauen, die wiederum zur Jagd oder Verteidigung dienen. Nach und nach reist man anschließend zwischen den Inseln hin und her, trifft ein weitere Überlebende, handelt mit ihnen und so schnell trennen sich die Wege auch wieder.
Begleitet wird diese Tour de Force von dem immer schlauen Abenteurer und Survivalexperten Kovac, der mit seiner Enzyklopädie „Kovacs Rules“ (was man auch zweideutig verstehen kann) immer mal wieder hilfreiche Tipps liefert. Zum Einen liegen die Seiten seines Guides, in denen der Aufbau von Waffen oder Ausrüstungsgegenständen erklärt sind, quer über alle Inseln verstreut. Zum anderen sind seine Überlebenstipps in sehr amüsante Zwischensequenzen verpackt, die an die Informercials im Flugzeug zur allgemeinen Sicherheit erinnern. „Sie haben ihren Kopf verloren, kein Problem mit einem Erste-Hilfe-Kit sind sie wieder wie Neu.“
Solche Sequenzen zeigen, das der Fokus des Spiels eher auf dem Humor und weniger auf dem Realismus liegt.
Es verschleißen weder eure Waffen, noch wird euer Gepäck schwerer je mehr ihr einsammelt. Sind jedoch alle Inventarplätze aufgebraucht, heißt es aufräumen oder abwegen welches Utensil man zurück lässt. Solche Situationen sind sind oftmals sehr knifflig, denn man könnte genau DAS Teil später wieder dringend benötigen. Dies stört am Anfang, wenn wir nur mit einem Stock bewaffnet Zombies niederknüppeln, weniger. Später bekommen wir noch eine Machete oder bauen uns á la MacGyver medizinische Hilfsmittel oder diverse Nah- und Fernkampf-Waffen, die das Inventar füllen. Von der Pistole über die Pumpgun bis zum Maschinengewehr ist alles dabei, was das Herz begehrt. Die Sammler unter euch werden viel Beschäftigung finden, denn mit Gegenständen und scheinar unscheinbaren Artefakten kann man allerhand anstellen. Ihr könnt auch jager oder angeln und euch so ein kleines 3-Sterne Gericht zubereiten. Dazu vielleicht ein Schluck selbst gemachte Limonade ?
Hier liegt der große Charme von How to Survive. Denn Teile für Waffen oder Med Kits liegen teilweise gut versteckt und sind nicht immer offensichtlich mit Neonschrift versehen. Oftmals muss man mit einem brennenden Stock ein Gebüsch abfackeln um Secrets zu finden. Diesen brennenden Stock erhält man aber nur, wenn man die Fähigkeit zum Feuer machen erhalten hat. Fähigkeiten wiederrum basieren auf erlangten Experience Points. Diese Experience Points gibt es fürs Abmetzel von Zombies, Lösen von Quests oder Gefälligkeiten für Kovacs Affen.
Erfreulicherweise stellt sich beim Looten keine Langeweile ein, da die Inselareale für viel Awechslung sorgen und man bestimmte Bereiche nur durch fortgeschrittene Waffenkombinatorik erreichen kann.
Der stetig fortlaufende Kampf gegen die Untoten geht spielend von der Hand, mit den Schultertasten werden die Waffen geschwungen und die Gegner getötet. Hat man einen besonders harten Treffer gelandet, ist es möglich einen Finishing Move zu machen. Bei diesem Move wird dem Zombie entweder das Köpfchen abgesäbelt oder aber sonstige Körperpartien arg in Mitleidenschaft gezogen. Genial hierdran ist die Vielfalt an verschiedenen Moves die man zu sehen bekommen. Sollten die Horden etwas zuviel werden, reicht ein beherzter Sprint um der Situation zu entkommen. Allerdings sollte hier die Stamina im Auge behalten werden, denn rote Stamina und von Zombies umringt, lässt auf nichts gutes hoffen.
Wer sich jetzt fragt, ob man nun unbedingt noch ein Zombie-Spiel mit Survival Faktor und RPG-Elementen braucht, dem sei folgendes gesagt. In How to Survive ist man eher der Jäger und Sammler, währenddessen in State of Decay der Fokus auf dem Scavangen lag. Zwar sammelt man in How to Survive auch eine Menge, dafür kann man anschließend die vielen Crafting-Kombinationen ausprobieren. Auf das muss man bei State of Decay z.B. wiederum verzichten.