Man nehme einen Jackass Stunt, garniere diesen mit zwei ganz normalen Menschen und lasse diese vor den Triaden fliehen und fertig ist Kung Fu Rider für Playstation Move. Die Idee aus einem Jackass Stunt ein Spiel zu entwickeln, welches vor asiatischem Humor so strotzt, ist zumindest auf dem Papier eine sehr interessante Geschichte. Die Realität sieht bei solchen Kombinationen leider zumeist etwas anders aus. Ein Opfer dieses Umstands ist auch Kung Fu Rider, einer der Launchtitel für Playstation Move von Sony geworden.
So ist das Ziel ganz einfach, von einem Punkt zum nächsten gelangen und dabei Geld und andere Boni aufsammeln und den Triaden Handlangern ausweichen oder diesen einen gekonnten Tritt mit auf den Weg geben. Selbst bei einem derart einfachen Spielprinzip können allerdings Probleme auftreten. So ist die Move Steuerung bei Kung Fu Rider sehr ungenau und teils nicht intuitiv nachvollziehbar. Manche Bewegungen, zum Beispiel grinden oder Gas geben, funktionieren teilweise eher zufällig. Hat man allerdings einmal den Dreh raus, wie man den fahrbaren Bürobedarf zu handeln hat, so kommt zumindest für eine kurze Zeitspanne so etwas wie Spaß auf. Denn zunächst sind die kuriosen Einfälle und das asiatisch minimalistische Setting noch überzeugend. Selbst der Humor kann teilweise für ein verlegenes grinsen sorgen, denn wenn man auf einem pinken Pferdchen gegen Triaden-Henchmen in den Kampf zieht, blaubt kein Auge trocken.
Dieser Eindruck verschwindet allerdings nach der vierten Talfahrt recht schnell, denn dann macht sich der erste Ermüdungseffekt breit. Denn die Strecken sind sehr monoton und wirken jeweils wie eine leicht veränderte Vorstrecke bei der man an einer Stelle den Mülleimer durch einen Wasserhydranten ersetzt hat. Da ist es dann auch nicht mehr sonderlich attraktiv, wenn man den Bürostuhl gegen allerlei andere Haushaltsgegenstände austauschen kann. Die Strecken sind zudem relativ schnell abgeschlossen. Im Regelfall braucht man knapp unter 90 Sekunden um eine Strecke zu meistern und den sicheren Van zu erreichen. Dazu kommt das sehr lineare Leveldesign, welche kaum Alternativrouten, wie man sie bei anderen Fun-racern kennt, zulässt. Zwar gibt es hier und da kleine Abzweigungen, allerdings sind diese nicht gerade nennenswert oder besonders relevant.
Ob Kung Fu Rider als Move-Titel funktioniert ist fraglich. Hier wäre es ratsamer gewesen, Kung Fu Rider als regulären Low-Budget Partytitel zu vermarkten oder aber als Teil einer Minigame-Compilation in die Regale zu stellen. Zumal man Tritte und Hiebe durch Hieb-Bewegungen des Move-Controllers ausführt. Dies wirkt einfach zu hölzern und ideenlos. Kung Fu Rider ist daher eher als Partyspiel geeignet, denn erst dann entfaltet sich das Potential. So macht es dann auch mehr Spaß, auf einem kleinen Pony oder einer Waschmaschine zu fahren, wenn dies mit dem Gelächter der Runde quittiert wird.
Hier gibt es nicht viel zu erzählen, die Idee ist natürlich kurios und erfrischend neu, allerdings hapert es an der Vermarktung und Zielgruppen-Orientierung. Als Teil einer Party-Compilation hätte sich Kung Fu Rider sicherlich einen Platz an der Sonne verdienen können, so bleibt leider nur ein kurzes Fun-Game mit interessantem Spielkonzept und unbefriedigender Umsetzung.