Man sagt: einen Lego-Teil gespielt, alle gespielt! Von wegen. Lego Der Hobbit bringt viele Erneuerungen zu Gunsten des Spielspaßes mit. Denken wir mal zurück, viele Lego Titel wurden auf den Markt geworfen und es kamen wenige oder keine neuen Features dazu. Also war es auch nicht wirklich tragisch, mal einen der Titel zu verpassen. Wir haben uns einfach die Titel rausgesucht, bei denen die Filme thematisiert wurden, die wir kennen und mögen. Nun gibt es gleich einen fetten Haufen cooler neuer Features. Woher dieser Sinneswandel kommt, ist uns eigentlich wurscht. Wir freuen und drüber und beginnen im Auenland zu randalieren. Denn wo wir früher stupide drauf los gekloppt haben, steckt heute sogar noch Sinn dahinter. Nicht nur, dass wir bare Münze dazu verdienen können, nein, wir sammeln noch nützliche Rohstoffe mit ein. Wozu wir die benötigen? Dazu komme ich gleich.
Wie immer gibt es mehrere Spielmodi. Entweder wir kämpfen uns im Alleingang durch Mittelerde oder wir holen uns einen Freund an unsere Seite und spielen im Koop-Modus. Zu zweit macht es fast immer mehr Spaß als alleine, doch wie können wir uns dabei am besten einen Bildschirm teilen? Befinden sich beide Charaktere in unmittelbarer Nähe, ist das nicht schwer. Beide sind durch eine Kameraeinstellung zu erfassen. Bewegt sich einer der beiden außerhalb dieser Einstellung, so wird der Bildschirm gesplittet und jeder Spieler erhält seine eigene Ansicht. Das ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, den Platz effizient auszunutzen.
In Bilbo Beutlins Haus beginnt die legendäre Saga. Auch im Spiel dient sein Haus als Hauptmenü. Eine Animation wird abgespielt, so lange bis wir die Start-Taste betätigen und drauf los spielen. Nach einer kurzen Einführung gelangen wir auch schon ins Auenland, welches uns als Hauptzentrale dient. Von dort aus gelangen wir zu den Hauptaufgaben und können nebenbei noch vieles weiteres entdecken. Beispielweise befinden sich auf dem riesigen Areal Nebenmissionen, das ist neu. Die Bewohner des Auenlands brauchen, – wie sollte es auch anders sein -, Hilfe und wir stehen ihnen tatkräftig zur Seite. Wir bauen zum Beispiel für Gandalfs Verehrerin – ja richtig gelesen – eine denkwürdige Gandalf-Statue. Als Belohnung erhalten wir jeweils einen weißen Mithrill-Stein. Die dienen uns als Rohstoff. Auf der Karte sind deren Fundorte auch gekennzeichnet, außerdem finden wir dort noch Entwürfe, die mit eben diesen Steinen beim Schmied eine heiße und nützliche Mischung ergeben. Wer Lego – Der Herr der Ringe kennt, dem dürfte das bereits bekannt vorkommen. In anderen Lego-Spielen gibt es dieses Feature jedoch nicht.
Da das Auenland so groß und verzweigt ist, helfen uns Lego-Steine den richtigen Weg zu finden. Hellblaue-Legosteine zeigen uns den Weg zur nächsten Hauptmission. Wenn wir selbst ein Ziel auf der Karte markiert haben, müssen wir nur den gelben Steinen folgen. Apropos Hilfe. Als kleines Tutorial helfen uns diverse Runen-Steine, die in der Umgebung stehen. Zum Thema passend befinden die sich immer da, wo wir die Tipps gerade benötigen. Praktisch.
Es gibt viel zu entdecken und zu zerstören im Auenland. Randalieren lohnt sich also. Es könnten überall die wertvollen Rohstoffe lauern, die wir noch benötigen. Wofür waren die Rohstoffe gleich nochmal?
Überall in der Umgebung gibt es sie. Die liegen dann aber nicht in einer Einkaufstüte verpackt am Straßenrand, sondern wir müssen dafür etwas tun. Wir erhalten sie wenn wir Feinde besiegen, Gegenstände zerschlagen oder im Bergbau abbauen. Oder aber wir lassen uns auf die Tauschgeschäfte von dubiosen Händlern ein. Diese Rohstoffe brauchen wir immer wieder. Zum einen bauen wir nützliche Gegenstände, die wir zum Lösen von diversen Quests benötigen. Zum anderen kreieren wir große Gebilde, die uns in der Geschichte voran schreiten lassen. Dazu befinden sich Plattformen in der Umgebung. Wenn wir an diese herantreten, erhalten wir eine Liste von Rohstoffen, die zum Erbauen benötigt werden. Nach und nach arbeiten wir diese Liste ab, jedoch nur, wenn wir alle Rohstoffe mit uns führen, ansonsten müssen wir wohl nochmal los. Sind die Rohstoffe komplett, wechselt die Ansicht in ein Minispiel. Rechts sehen wir das zu bauende Objekt, während es immer weiter aufgebaut wird. Erst wird immer ein Stückchen automatisch via Animation aufgebaut und dann werden wir nach einen fehlenden Teil gefragt. Es wird halbtransparent angezeigt und wir müssen aus einer Palette aus acht verschiedenen teilen das richtige auswählen. Wählen wir das richtige, erhalten wir einen Bonus, entscheiden wir uns für das falsche, werden uns Punkte abgezogen. Je besser bzw. schneller wir also antworten, desto mehr Kohle erhalten wir im Anschluss.
Es gibt, wie immer, eine gigantische Charakter-Palette. Knapp 100 Charaktere können wir entdecken und freischalten. Die haben dann verschiedene Fähigkeiten, die wir im Laufe der Geschichte auch brauchen. Außerdem ist es sinnvoll viele Waffen bzw. Werkzeuge mit uns zu tragen. Die benötigen wir um die verschiedensten Objekte zu zerstören, die eben nur mit diesen Instrumenten zerstört werden können.
Was ich noch sehr gut gegenüber den alten Teilen finde, ist die Tatsache, dass die Zwischensequenzen nicht nur besser aussehen, sondern dass die Dialoge synchronisiert wurden. So wirken die Filmchen authentischer, soweit sie das aufgrund der legohaften Darstellung können.
Doch ich habe auch einen negativen Punkt, den ich hier besprechen möchte. Es ist nur ein kleiner Punkt, und auch darum geht es. Die Schrift ist trotz eines großen Fernsehgerätes schlecht zu lesen. Das liegt wohl an der Schriftart, die zwar zum Thema passt, aber mit der Größe zu einer ungünstigen Mischung wird.