Emmet lebt ein ganz normales Leben. Er steht früh auf und startet seinen Tag mit einem lauten “Guten Morgen” an seine Heimatstadt. Eigentlich so, wie auch schon viele Helden vor ihm wird gefrühstückt und sich für die Arbeit zurecht gemacht. Deshalb verwundert es auch kaum, dass Emmet ein paar Schwierigkeiten mit seiner neuen Rolle als Retter der Welt hat. Doch keine Angst kleiner Kumpel, wir begleiten dich und jeder hat einmal klein angefangen.
Einen wichtigen Bestandteil in ‘The Lego Movie’, spielen die Meisterbauer, von denen Emmet auch einer sein soll. Sie können aus beliebigen Klötzchen alles mögliche bauen, was ihnen in den Sinn kommt. Nicht jedem Charakter kommt eine solche Ehre zugute, aber das kennen wir ja bereits aus den Lego-Spielen. Jede Figur verfügt über einzigartige Fähigkeiten. So können weibliche Lego-Figuren beispielsweise höher springen als andere.
Um mit einem Meisterbauer ein Objekt zu erschaffen müssen jeweils drei grün aufleuchtende Bereiche anvisiert werden. Ein Zähler verrät euch dabei, wie viele Bereiche noch fehlen. Man kennt auch diesen Ablauf aus alten Lego-Titeln, wenn Thor beispielsweise mit seinem Hammer mehrere Objekte zerstören musste. Wie auch im Film so wirbelt die Figur im Spiel schnell umher und baut ein neues Objekt zusammen. Ganz ohne Anleitung versteht sich.
So etwas kennt Emmet nicht einmal aus seinen Träumen. Er ist einer von vielen Bewohnern von Steinstadt und angepasster denn je. Möglich machen dies Anleitungen für jede Lebenslage und sogar das Berufsleben. Das ist nur logisch, denn was gehört zu jedem Lego-Bausatz? Eine Anleitung. Das deshalb alle Bewohner nach einer Anleitung leben und arbeiten, ist daher kaum verwunderlich. Mit dieser Erkenntnis ist es um so verständlicher, dass Emmet bald vollkommen überfordert ist. Denn leider gibt es keine Anleitung, wie man die Welt rettet. Da ist Pionierarbeit gefragt.
Zum Glück für Emmet bekommt er recht bald einen Sidekick zur Seite gestellt. Oder ist er eigentlich der Sidekick? Aus Wyldstyles Sicht anfangs jedenfalls nicht, denn sie hält Emmet für den Auserwählten. Das sie sich da mal gehörig getäuscht hat, merkt sie schnell. Zu dem Zeitpunkt ist es aber zu spät, denn sie und Emmet haben die Grenze von Steinstadt bereits überquert.
Ebenso toll wie die Integration der Anleitungen in den Film und das Spiel, ist auch die Erklärung zu den verschiedenen Themenwelten, die unabhängig voneinander existieren. Der ranghöchste Lego-Bewohner, Präsident Business, ist verwirrt von den vielen verschiedenen Szenarien und teilt sie kurzerhand in einzelne Bereiche auf. Das Betreten eines anderen Bereichs ist den Bewohnern jedoch strikt untersagt. Ebenso wurden die Meisterbauer, die aus beliebigen Teilen ohne jegliche Anleitung etwas Sinnvolles bauen können, gejagt und verbannt. Das alles hat ein bisschen was von X-Men.
Wie bereits erwähnt funktioniert in Emmets Welt nichts ohne Anleitungen, weshalb wir bevor wir etwas bauen können, zunächst die Anleitung suchen müssen. Haben wir sie gefunden, steht auch im Nu das neue Objekt. Gut, ein wenig müsst ihr noch bei der anschließenden Umsetzung der Bauanleitung mitarbeiten, denn es folgt ein Minigame. Aus einer Reihe von Lego-Teilen, die im Kreis angeordnet sind, müsst ihr ein spezielles Bauteil heraus suchen, dass zur Vervollständigung noch fehlt. Je schneller ihr dabei seid, desto mehr Punkte kommen anschließend auf euer Konto.
Ein weiterer Vorteil des Bauarbeiters Emmet sind die tollen Gadgets die wir bekommen. Wir reißen Straßen mit dem Presslufthammer auf und bringen Häuser mit der Abrissbirne zum Einsturz. Nach den ganzen Superhelden ist es mal schön mit gewöhnlichen Objekten Chaos anzurichten. Ganz ohne Superhelden kommt man dann aber doch nicht aus. Zu den über 90 Charakteren aus dem Film, zählen Batman, Wonderwoman, der grüne Ninja und Gandalf.
Nach jeder Mission geht es zurück an den Hauptort des jeweiligen Themengebiets. Das es hiervon mehrere gibt habe ich bereits erwähnt. Neben Steinstadt könnt ihr euch so im Wilden Westen oder in einer fiktiven Regenbogen-Wolkenstadt austoben. Wie in den einzelnen Levels, so kann auch hier alles kurz und klein geschlagen und Nebenquests gelöst werden. Oder ihr folgt einfach den grünen Steinen zur nächsten Mission.
Das aus dem Film bekannte Lied “Everything is awesome”, spielt ebenso im Spiel eine Rolle, denn hin und wieder müsst ihr das Tanzbein schwingen. Im richtigen Moment muss eine bestimmte Taste gedrückt werden, für die es Punkte regnet. Schafft ihr es, dass Lied erfolgreich abzuschließen, so erhaltet ihr außerdem eine der wertvollen Hosen.
Dies, sowie ein Blick hinter die Kulissen der aus dem Film bekannten ‘Wo ist meine Hose’-Show spielen auf den etwas banalen Running Gag an. Später könnt ihr euch an den Hosenautomaten ein neues Beinkleid aussuchen, das die ein oder andere Überraschung bereit hält.
Der Ablauf des Spiels orientiert sich stark an dem des Films. Wie immer spielt man quasi die Schlüsselszenen nach, nur kann man sich im Spiel aussuchen mit wem man das tut. Ich finde es gut, da etwas Eigenes ausgedacht wurde und nicht, wie sonst üblich, eine weitere Lizenz verramscht wurde. Die Story, Nobody wird zum Held, ist zwar nichts Neues, dafür aber interessant erzählt und voll mit lustigen Momenten.
Ebenso gut finde ich die Idee mit den Minigames, denn so werden sich wiederholende Abschnitte gut aufgepeppt. Zwar wurden hier bekannte Spiele wie Pacman eingebaut, aber dennoch haben sich die Entwickler Gedanken gemacht, was man verändern kann, anstatt einfach nur ihr Programm abzuziehen. Davon wünschen wir uns mehr.
Insgesamt erwarten euch 15 spannende Level, in denen man gegen jeden noch so fiesen Feind antritt. Die Anzahl der Level mag auf den ersten Blick hin wenig erscheinen, wer die Lego Spiele jedoch kennt, der weiß das man die Spiele nicht nur einmal sondern zwei- oder gar dreimal spielt. Vorausgesetzt man möchte alle Geheimnisse entdecken, alle Sammelgegenstände finden und Nebenquests lösen.