Wie schon bei WRC 4, so wird auch hier erst einmal die Personalisierung eines Fahrers benötigt. Neben Vor- und Nachname, soll ein Spitzname sowie die Rennnummer vergeben werden. Während die ersten drei Bestandteile frei eingetippt werden können, kann bei der Nummer nur zwischen vorgegebenen gewählt werden. Ist dies geschafft, geht es mit dem Herkunftsland, man hat die Wahl zwischen 77 Nationen, und dem Anlitz des Fahrers weiter. Bei letzterem muss sich aus einem Gesichtspool von 15 verschiedenen Bildern für eines entschieden werden. Anschließend kann die Schrift und Farbe der Rücknummer bestimmt und ein passender Helm aus zunächst vier freigeschalteten gewählt werden. Allesamt klingt schlimmer als es ist und geht recht schnell von statten.
Wer mit Rennspielen vertraut ist und die WRC-Reihe schon einmal gespielt hat, dem wird das Menü bekannt vorkommen. Auf dem Startbildschirm stehen mit Sofortrennen, Grand Prix, Weltmeisterschaft, Zeitrennen und Karriere fünf Spielmodi zur Verfügung. Im Sofortrennen wird sowohl die Strecke, als auch das Bike automatisch vorgegeben. Ganz Ungeduldige können sich also binnen kürzester Zeit ins Spiel stürzen. Der Grand Prix-Modus lässt euch zwischen der Klasse (MX1 oder MX2), dem Fahrer und der Strecke wählen. Habt ihr euch entschieden so könnt ihr hier ein Rennen ohne Übungsrunde und Qualifiying fahren. In der Meisterschaft könnt ihr ein Set bestehend aus allen 14 Rennen fahren oder aber ihr pickt euch eure Lieblingsstrecken heraus und fahrt nur diese.
Alles in allem ähnlich wie im Karriere-Modus, nur das ihr hier nicht die Wahl habt ein Rennen auszulassen. Auch müsst ihr euch in der Karriere erst nach und nach für bessere Teams empfehlen, die euch anschließend einen Vertrag bei ihnen anbieten. In einer Übersicht könnt ihr zudem nachschauen, wie gut jedes Team auf euch zu sprechen ist. Neu hinzu gekommen ist das Zeitrennen, in dem man On- oder Offline versuchen kann, eine Bestzeit nach der anderen einzufahren um diese mit anderen Spielern zu vergleichen. Zu guter Letzt kann im Mehrspielermodus über XBox Live mit bis zu 12 Spielern gegeneinander angetreten werden. Und wenn ihr die offziellen Fahrer nicht mögt, kein Problem. Denn dieses mal kann man seinen eigenen Fahrer auch abseits der Karriere einsetzen.
Ebenso neu ist die MX-Stufe. Für jedes beendete Rennen, auch die außerhalb der Karriere, gibt es Erfahrungspunkte, was nach und nach in einem Level-Up resultiert. Für jedes neue Level gibt es kleine Boni. So schaltet ihr bis zu 12 neue Helme frei, die sich jedoch nur in Farbe und Musterung unterscheiden. Es wäre schön gewesen, wenn man beispielsweise sein eigenes Bike oder die Rennkleidung zusätzlich hätte anpassen können. Da diese aber wahrscheinlich vom Team vorgegeben sind – zumindest in der Realität – und sich das Spiel daran orientiert, kam dies wohl nicht in den Sinn. Gut wir sind hier nicht auf Barbies Ponyhof und sollen uns gestalterisch austoben, aber wenn es schon ein Stufensystem gibt, dann soll das auch zu etwas mehr führen als nur ein paar neuer Helme.
Das Handling unseres Zweirads wird anhand von Videos erklärt. Hier wäre vielleicht besser gewesen, wenn man dies jeweils immer hätte nachspielen sollen, denn so ist es mehr wie ein Lehrvideo und man lässt sich nur berieseln. Dennoch klappt der Einstieg ganz gut auch wenn ich mehr als einmal zusehen muss wie mein Fahrer im wahrsten Sinne des Wortes Dreck frisst. Denn im Gegensatz zur Rally, wo mein Beifahrer mir fast alles was zu tun ist erzählt, so bin ich hier allein für Sieg oder Niederlage verantwortlich.
Es hat etwas gedauert bis ich mit der ungewohnten Steuerung zurecht gekommen bin. Ungewohnt bedeutet hier, dass man das Bike und den Fahrer unterschiedlich voneinander steuern kann. Der linke Stick steuert das Bike und der rechte Stick den Fahrer. So kann man sich gezielt in Kurven legen oder nach Sprüngen das Gewicht verlagern. Was sich auf der hügeligen Piste und in den vielen Kurven als sehr hilfreich erweist, muss in ein paar Rennen jedoch erst einmal verinnerlicht werden. Hat man dann aber den Dreh raus, so macht es einen riesen Spass das Bike durch den Dreck zu striezen.
Wenn ihr euch später sicherer auf dem Zweirad fühlt, so könnt ihr den Schwierigkeitsgrad erhöhen und Fahrhilfen deaktivieren. Einen Schwierigkeitsgrad in dem Sinne gibt es aber nicht, dafür könnt ihr bei den Fähigkeiten der KI-Mitfahrer zwischen Leicht, Mittel und Schwer wählen. Die Fahrhilfen umfassen die Schaltung, wobei zwischen Halb- und Automatik gewählt werden kann. Gleiches gilt für die Gewichtsverlagerung des Fahrers. Einzig und allein die gekoppelten Bremsen könnt ihr vollständig abstellen und so zwischen Vorder- und Hinterbremse wählen. Ein Schadensmodell gibt es hier nicht, ihr verliert lediglich kostbare Zeit, wenn ihr ein Bad im Dreck nehmt.
Auch kann man in MXGP wieder vor jedem Rennen ein paar Einstellungen an seinem Fahrzeug vornehmen. Diese spezialisieren sich auf die Federung, das Getriebe und die Bremsen. Wie man vielleicht erkennen kann, so wurde die gängigen Bestandteile aus der WRC-Reihe übernommen.
Wie auch schon bei WRC, so habt ihr in der Karriere wieder einen Pausenraum indem ein Computer steht. Mit ihm könnt ihr Mails eures Team und Managers lesen. Neu ist die bereits erwähnte Übersicht über das Interesse anderer Teams an euch. Ebenso dazugekommen ist der Social-Feed, in dem ihr lesen könnt was andere Fahrer oder vielleicht auch Fans über euch schreiben. Ich bin gespannt ob die Palette wieder ähnlich “groß” ist wie die der Fahrer aus WRC. Eine stetig wachsende Nummer hält auch darüber hinaus über die Anzahl eurer Fans in Kenntnis. Insgesamt gute Ideen, aber alle noch ein wenig ausbaufähig. Gut vielleicht will ich hier auch zuviel, denn es ist im Vordergrund ein Rennspiel.