Rainbow Six: Siege

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Rainbow Six: Siege
Rainbow Six: Siege
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Tradition trifft Moderne. In Zeiten, in denen es um den schnellsten Abzugfinger geht, besticht Rainbow Six: Siege mit einem enormen Fokus auf richtigem Teamplay und taktischen Vorgehensweisen. Rainbow Six: Siege bei uns im Test.

Die Rainbow Six Serie ist eine langlebige Spieleserie, die es auf eine beachtliche Anzahl an Titel gebracht hat, die alle gängigen Systeme der letzten Dekaden umfasst. Mit Rainbow Six: Siege will man an alte Erfolge anknüpfen und zugleich den Coop statt Competition Gedanke in den Vordergrund rücken.

Rainbow Six Siege screen 1

Eines sollten wir gleich vorweg schicken. Tom Clancys Rainbow Six: Siege kommt gänzlich ohne eine Singleplayer Kampagne daher und setzt den Fokus komplett auf Multiplayer, Taktik und Spielermiteinander. Dem ein oder anderen mag dies etwas kurios erscheinen, da die Rainbow Six Serie storytechnisch den schmalen Grad zwischen tragischer Realität und Fiktion zu verbinden vermag. Daher sollte man im aktuellen Rainbow Six Titel auch keine stumpfen Ballerorgien erwarten, die nach 30 Minuten schon nicht mehr packen. Vielmehr sollte man sich damit anfreunden, dass in diesem Spiel die Interaktion zwischen Spielern oberste Priorität hat. Wer also mundfaul ist, wird schlechte Karten haben. Ebenfalls darf man eine gesunde Portion Realismus erwarten, die aber den Spaßfaktor in keinster Weise negativ beeinflusst. Realismus und Waffendynamik kommt in Rainbow Six: Siege dadurch zu tragen, dass man fast die gesamte Map und ihre Hindernisse wie Wände oder Tische, sowohl als Deckung benutzen kann, aber auch durch diese schiessen kann. Es kann schon erhaben sein, wenn man einen Geiselnehmer oder Terroristen durch eine Tür erwischt, ohne dabei das eigene Team in Gefahr gebracht zu haben.

rainbow six siege screen 2

Die Zerstörung der Einrichtung ist endlich einmal nicht nur das Mittel zum Zweck ohne wirklichen Nutzen. In Rainbow Six: Siege können taktische Züge durch das miteinbeziehen einer Tür, über Sieg oder Niederlage entscheiden. Man sieht dass Ubisoft hier bewusst auf ein erwachsenes Spiel gesetzt hat, was das Gameplay angeht. Ein sehr mutiger und zugleich auch erfrischender Zug. Denn genau diese Art des Taktik Shooters war selbst zu Xbox 360 und Playstation 3 Zeiten eher Mangelware, besonders in qualitativer Sicht.

Adrenalin und ein erhabenes Gefühl von „Ich habe wirklich was erreicht“ entsteht durch das asymetrische Spielprinzip. Zwei Parteien, die guten oder die Terroristen versuchen auf den Maps ihre individuellen Ziele zu erreichen. Aus Sicht der Terroristen kann das zum Beispiel die Detonation einer Bombe sein, während die Rainbow Six Einheit versuchen muss, diese zu entschärfen. Dabei übernimmt jede Gruppe entweder die Position des Angreifers oder die des Verteidigers. Die Verteidiger müssen sich verbarrikadieren und sich taktisch sinnvoll mit ihrem Terrain arangieren. Als Verteidiger hat man natürlich nur begrenzte Mittel zur Verfügung um sich abzuschotten. Hier wirkt dann eine falsch platzierte Mine wie ein Desasters, wenn diese statt versteckt hinter einem Blumenkübel, dummdreist in der Mitte des Gangs liegt, für jeden sichtbar. Bei dem verteidigenden Team ist demnach schon bei der Planungsphase die Interaktion das Gebot der Stunde.

Rainbow Six Siege Screen 3

Als Angreifer hat man es da zumindest zu Beginn etwas einfacher, da man mit Drohnen und ähnlichem Stealth Werkzeug sich einen Überblick über die Situation bilden kann, um so das weitere Vorgehen zu planen. Auch hier sollte die Planung und das Vorgehen dann wasserdicht sein, denn als Spieler hat man nur ein einziges Leben ohne Respawn. Ein Detail das zusätzlich für Adrenalinspitzen und eine spannende Atmosphäre sorgt. Nervenaufreibend ist hier noch untertrieben. Sollte man sterben zieht es einem sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg und man hofft, dass der Rest des Teams das Kindchen schon schaukeln wird. Aus diesem Nervenkrieg entwickelt sich sehr schnell ein enormer Suchtfaktor, da es bei Rainbow Six: Siege wirklich nur darauf ankommt, wer dem anderen drei Schritte voraus ist. Man kann also sagen, dass das Spiel fair ist und ein Scheitern nur der Tatsache entspricht, dass die anderen besseres Teamwork hatten.

Da in vielen taktisch angehauchten Spielen am Ende nur das eliminieren des gegnerischen Teams als Erfolgsstrategie zu verbuchen ist, bietet in Rainbow Six: Siege die vielfältigen Möglichkeiten der Maps genügend Spielraum kreativ an das Ziel zu kommen. Da man so sehr lange damit beschäftigt sein kann, den eigenen Skill zu verbessern, schmerzt es auch nicht wirklich, dass es keinen Singleplayer Modus gibt. Seien wir ehrlich, ein Spiel wie Rainbow Six: Siege lebt von der Interaktion zwischen realen Spielern und nicht von Bots die man durch die Gegend kommandiert.

Rainbow six siege screen 4

Zusätzlich gibt es den beliebten Terrorist Hunt Modus. In diesem muss man mit anderen Spielern im Coop gegen Terroristen zu Felde ziehen und dabei Missionsziele erreichen. Diesen Modus sollte man als Rainbow Six Anfänger oder Spieler der längere Zeit weg war, als erstes spielen um sich mit der Steuerung und den ganzen Gadgets der einzelnen Spielfiguren besser vertraut zu machen.

Als letzter Spielmodus gilt es in Situations diverse Aufträge zu erledigen, die wie eine Einführung in das Thema Rainbow Six wirken. Als Belohnung kann man sich in diesem Modus Punkte erspielen, die man dann in Waffenskins ummünzen darf oder man investiert in neue Charaktere. Wer sich langsam herantasten will, bevor es um Leben und Tod geht, ist mit diesem Modus gut bedient, wird aber sehr schnell nach mehr schreien.

Tom Clancys Rainbow Six: Siege ist ein kleines aber feines Highlight in Sachen taktischer Next Gen Coop Shooter. Gerade wenn man auf anspruchsvolles und erwachsenes Gameplay steht, kommt man um diesen Titel einfach nicht drumherum

 

 

Gut

  • Taktische Möglichkeiten sehr vielseitig
  • Zusammenarbeit statt Egoismus spieltragendes Element
  • Beide Seiten gleichwertig

Schlecht

  • Leider kein direkter Storymodus verfügbar
  • Serverprobleme können manchmal nervig sein
8.7

Sehr gut

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser