Nachdem die schrägen Hasen mit dem skurrilen Humor vorwiegend auf der Nintendo Wii vertreten waren, können sich nun auch die Xbox 360-Zocker freuen, vorausgesetzt sie sind im Besitz einer Kinect. Das durchaus gelungene Party-Spiel aus dem Hause Ubisoft lässt mordsmäßigen Spaß erhoffen und enttäuscht nicht. Entweder im Team oder gegeneinander mit bis zu 16 Personen kann das Abenteuer mit den Rabbids beginnen und das Ganze geschieht lokal. So etwas können nur wenige Spiele von sich behaupten (und ehrlich gesagt, fällt mir auch gerade kein anderes ein). Aber auch alleine ist Raving Rabbids amüsant und die Nachbarn haben auch etwas davon.
Lange Weile, was nun…
Letztes Wochenende – viele Gäste, wenig Stimmung – hab ich meine Xbox 360 angeschmissen und das Spiel gestartet. Nach der Erstellung der persönlichen Spielfiguren konnte es losgehen. Vorteilhaft ist es, dass Spieler die bereits erstellt wurden, gespeichert bleiben und nun aus einer Liste ausgewählt werden können. Das spart Zeit und das Spiel kann nach der Auswahl des Spielmodus direkt beginnen. Nicht nur, dass Raving Rabbids mit vielen Personen spielbar ist, drei verschiedene Spielmodi schaffen dazu noch eine großzügige Auswahl und Gruppenflexibilität. Entweder treten die Spieler einzeln nacheinander an und sammeln dabei Punkte, oder sie messen sich in diversen Duellen. Dabei heißt es, wer verliert wird bestraft. Strafen können verschiedenartig ausfallen, beispielsweise musste ich einen Affen mimen und mich voll zum Deppen machen (sehr zu Belustigung der Party People). Ein weiterer Spielmodus, welcher meiner Meinung nach am besten für Partys (von Erwachsenen) geeignet ist, nennt sich „Möhrensaft“. Alle Spieler drehen nacheinander an einem Rad und müssen je nach Dreh-Ergebnis alleine, im Team oder im Duell antreten. Wer verliert muss trinken. Ich bezweifle, dass die Entwickler das mit dem Trinken so meinten, wie wir es interpretierten, denn eigentlich trinkt der Verlierer einen seiner fünf kostbaren Möhrensäfte aus. Wer nichts mehr zu trinken hat, muss die Partie verlassen. Bleiben nur noch zwei Spieler übrig kommt es zu einer Art Sudden Death. Mit drei neuen Möhrensäften am Start, müssen sich die übriggebliebenen Spieler nun den ersten Platz erkämpfen. Wer gerade keine Lust hat Punkte zu sammeln, kann in seinen eigenen vier Wänden sein persönliches Rabbid verdreschen und dadurch neue Streiche freischalten oder Bilder machen.
Steuerung gut, alles gut…
Die Steuerung der Minispiele reagiert genau und zuverlässig. Leider musste ich feststellen, dass man für das Abenteuer mit den Rabbids mehr Platz benötigt als gedacht. Eigentlich logisch, denn es gibt ja Spiele die zu viert gleichzeitig spielbar sind. Aber auch mit mehreren Spielern auf der Leinwand, verzeichnet das Spiel keine Beeinträchtigungen und reagiert nahezu perfekt. Problematischer hingegen sehe ich die Steuerung des Menüs. Zwar ist der Aufbau der Navigation, welches sich über das gesamte Spiel erstreckt innovativ, dennoch für grobmotorische Leute wie mich manchmal etwas zu stressig. Aber für Abhilfe wurde gesorgt, denn die Steuerung lässt sich mit einen Knopf-Druck auf den Controller umstellen. Perfekt.
Ich sehe überall nur noch Hasen…
Das Spiel beinhaltet über 35 mehr oder weniger kurze Minispiele. Die eher überschaubare Einführung vor den jeweiligen Durchgängen, sorgt hierbei für reichlich Verwirrung. Meist kann nur erraten werden, was man gerade machen muss. Spielhilfen während der Minispiele schaffen wiederum Klarheit. In den verschiedenartigen Mini-Spielen gibt es allerlei Abwechslung. Einmal müssen leckere Hotdogs vor den hungrigen Hasen verteidigt werden, ein anderes mal heißt es, so viele Rabbids wie möglich am Fenster eines vorbeifahrenden Zuges abzuklatschen. Achtung Tierliebhaber: nicht immer muss den Knuddeltieren Leid zugetragen werden. Zusammen im Luftgitarren-Duell auf Guitar Hero-Art oder beim Tanzen und Turnen während eines Cheerleader Events, liefert man den Rabbids eine köstliche und schmerzfreie Show. Dabei werden in verschiedenen Abständen amüsante Fotos geschossen, welche direkt auf der Xbox 360 gespeichert werden. Man könnte denken, dass in Durchgängen, in denen man sich nicht gerade zum Affen macht, wie z.B. beim Schafe zählen, keine fiesen Bilder entstehen können. Aber habt ihr schon mal jemanden beobachtet, der gerade angestrengt überlegt?!