Das Jahr 2002 ist jetzt schon ganze 14 Jahre her. Zeit, sich mit Capcoms Resident Evil Origins Collection für Next Gen Konsolen auseinander zu setzen. Der Test zur Origins Collection bei uns.
2002 veröffentlichte Capcom zwei überragende Resident Evil Titel für den Gamecube von Nintendo. Diese Titel betraten damals noch Resident Evil Neuland. Während es sich bei Resident Evil um ein vollständiges Remake des originalen Titels für die Playstation handelte, nur mit zeitgemäßer Grafik und Erweiterungen, war der zweite Titel ein Prequel. Dieses Prequel hörte auf den Namen Resident Evil Zero und spielt zeitlich vor Teil 1. Beide Titel konnten zu ihrer Zeit ein positives Presseecho einfahren. Einziger Wehmutstropfen an der Sache: bis zum heutigen Tage waren beide Titel exklusiv für Nintendo Konsolen erhältlich. Mit der Origins Collection ändert sich dies und nun dürfen auch Spieler aus dem Microsoft und Sony Lager noch einmal erleben, wie alles begann.
Auch wenn die Grafik für manche Spieler und Fans nicht mehr zeitgemäß erscheint, sollte man dennoch der Collection eine Chance geben. Hat man sich nämlich einmal von der Atmosphäre fangen lassen, steht hier ein potentielles Binge Playing Spiel ins Haus.
Resident Evil Zero
Das Sequel zur beliebten Spielereihe ist im direkten Vergleich der beiden Collection Titel der leicht gewöhnungsbedürftigere Titel. Das liegt zum einen an den nicht ganz so interessanten Hauptcharakteren, zum anderen an der Steuerung, die in manchen Situationen etwas altbacken wirkt und in Hektik oder unter Zeitdruck zu Problemen führen kann. Auf der Haben Seite kann sich Resident Evil Zero allerdings den Coop Aspekt verbuchen. Dieser ist ziemlich gut gelungen und kann auch überzeugen. In bestimmten Situationen muss zwischen Rebecca Chambers und Billy Coen gewechselt werden, um Rätsel zu lösen. Auch wenn hier die Steuerung oft für Frust sorgt, ist die Atmosphäre trotzdem spannend und man fühlt sich wieder 14 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Zwar kann man sich keinen realen Freund zur Hilfe holen, aber dies tut der alptraumhaften Situation keinen Abbruch.
Beide Figuren haben ihre Stärken und Schwächen. Die Stärken von Rebecca liegen ganz klar in ihrer Eigenschaft als Sanitäterin. So kann sie zwar keine schweren Objekte verschieben, dafür aber Heilkräuter effektiv mixen. Billy ist da eher der Mann für das Grobe. Trotzdem darf man hier keine großen Hoffnungen hegen, denn die Item Slots der Charaktere sind wieder einmal in geringen Mengen vorhanden, was viel taktisches rumprobieren erfordert. Es macht zwar Spaß, hier und da im Inventar Gegenstände zu verschieben, um doch noch Platz für eine Key Card zu machen, aber gerade wenn es auf Leben und Tod ankommt, kann genau dieses Rumsucherei zu Frust führen – einem schnellen Ableben inklusive.
Zwar ist Resident Evil Zero der schwächere Teil in der Resident Evil Origins Collection, aber dank der Atmosphäre und dem lokalen Coop Erlebnis durchaus geeignet, um ein paar schöne Stunden mit den Untoten zu verbringen.
Resident Evil
Kommen wir zu dem Titel, mit dem meine Liebe zu Capcoms Zombiereihe began; Resident Evil. Wie im Originalen Teil aus den 90er Jahren, heisst es immer noch zwischen Jill Valentine und Chris Redfield auszuwählen und im Spencer Mansion gegen Umbrella zu kämpen. Dies alles aber in einem zeitgemäßen grafischen Gewand und von der Pike auf neu gestaltet. Schliesslich will man ja nicht mit alten Schockern langweilen, sondern neue Gemeinheiten auf den Spieler loslassen.
Je nach Präferenz, ändert sich das Spielerlebnis in Resident Evil. Wählt man Jill Valentine als Spielfigur, sieht man sich einem etwas einfacheren Schwierigkeitsgrad entgegen. Jill hat im Gegensatz zu Chris mehr Slots zur Verfügung und besitzt ein Dietrich Set, mit dem man in geheime und verschlossene Räume kommt. Dafür hält Jill weniger Zombieattacken aus als Chris. Trotzdem lädt Resident Evil zum erneuten Durchspielen mit einem anderen Charakter ein. Dies liegt zum einen an den überall im Spiel vorhandenen Truhen, in die man Gegenstände verfrachten kann, und zum anderen an dem wirklich gruseligen Setting.
Das Remake zu Resident Evil ist selbst heute noch ein sehr gutes Spiel, das perfekt beweist, warum diese Reihe eine enorme Fanbase besitzt, selbst knapp 22 Jahre nach em Release des ersten Teils.
Last but not least
Zugegeben, da ich ein Resident Evil Fan der ersten Stunde bin, ist meine Wahrnehmung natürlich etwas vorgeprägt. Ich kann durchaus verstehen, dass es zu dieser Collection kritische Stimmen gibt, aber seien wir ehrlich: die alten Ableger der Resident Evil Spieleserie sind einfach Klasse, da sie wirklich düster sind und der Survival Horror Gedanke hier zu Höchstformen auflaufen kann. Resident Evil Zero wäre nicht meine erste Wahl gewesen, wenn ich die Resident Evil Origins Collection produziert hätte. Ich hätte es besser gefunden, wenn Teil 1 und ein Remake von Teil 2 ihren Weg auf den Datenträger gefunden hätten.
Trotzdem sieht das Resident Evil Remake heute immer noch sehr gut aus und lässt sich auch sehr gut spielen. Ich als Fan kann die Resident Evil Origins Collection empfehlen und hoffe, dass Capcom in Zukunft vielleicht eine Resident Evil Trilogy Collection auf den Markt bringt, oder aber eine Complete Collection, bei der alle Teile noch einmal gespielt werden können.