Still wurde es um Tiger Woods, dem ehemaligen Gesicht der Tiger Woods Golfreihe von EA. Da man Eskapaden der besonderen Art nicht gerne sieht, führt nun ein neues Gesicht die Golfsimulation zu neuen Ufern. Mit Rory McIlroy PGA Tour startet EA sein Golf-Simulation Comeback und lässt sich dabei nicht lumpen.
Was bei Rory McIlroy PGA Tour direkt auffällt ist die längst überfällige Frischzellenkur. Dank der Frostbite Engine, die verstärkt bei EA Titeln genutzt wird, wirkt das Spiel nun wirklich real und man hat das Gefühl, das geschnittene Gras förmlich riechen zu können. Denn gerade die Natur und der Platz bzw die zu spielenden Löcher selber, sorgen nur dann für Flair, wenn sie nahe an der Realität umgesetzt erscheinen. Besonders hervorzuheben sind hier die vielen kleinen Details, die zwar nicht spieltragend sind, aber das Gesamtkonzept hervorragend abrunden. Als Beispiel sollte man hier die Sandgruben aka Bunker nehmen, die endlich einmal wirklich bedrohlich wirken, wenn der Golfball diesen sehr nahe kommt. Ebenfalls sehr hübsch anzusehen sind sämtliche Wassereffekte im Spiel.
Im direkten Vergleich mit Tiger Woods PGA Tour 2014 fällt auf, dass man bei den Golfkursen nun auch etwas Humor einfliessen lassen hat. Unter dem Begriff Fantasy Golfing gibt es vier Kurse, die eher auf Fun ausgelegt sind, als auf reine ernste Simulation. Einer dieser Kurse ist eine kleine Reminiszenz an Battlefield und die Frostbite Engine. Wer die Battlefield Map Paracel Storm kennt, wird sich sogleich heimisch fühlen. Statt Knarren gibt es halt Schläger und Bälle. Durch diese Fantasy Plätze dürften sich auch der ein oder andere Golf Neuling angesprochen fühlen, da hier gezeigt wird, dass Golf mehr ist, als nur dröges Unter Par spielen.
Da nicht jeder Spieler mit Golf vertraut ist, bzw so seine Probleme mit der Steuerung haben könnte, gibt es in PGA Tour 2015 drei verschiedene Möglichkeiten respektive Steuerungstypen, um den Ball abzuschlagen. Repräsentativ sei hier die Arcade Steuerung genannt, bei der Anfänger an die Hand genommen werden. Hierbei ist es möglich, während man den Schlag justiet und zum Abschlag ansetzt, durch Button Mashing das Power Barometer zu füllen, damit der Ball dementsprechend weiter fliegen kann. Nachteil bei dieser Form der Steuerung ist die Ungenauigkeit beim abschätzen der Entfernung. Hier schiesst man oftmals über das Ziel hinaus. Die anderen beiden Steuerungstypen orientieren sich an den bekannten Abschlagmechanismen die man kennt.
Was man dem Golf Simulator Reboot negativ ankreiden muss ist die überschaubare Riege an Golf Pros, die man auswählen kann. Hier fehlen bekannte Gesichter, was den Gesamteindruck etwas schmälert. Trotzdem muss man festhalten, dass die Frischzellenkur der hauseigenen Golf Simulation sehr gut getan hat. Oftmals ist ein Schritt zurück um eine Neuausrichtung zu starten der bessere Weg, als auf ausgetretenen Pfaden die gleiche Simulation abzuliefern. Zwar gibt es nicht so viele Charaktere und Kurse wie im Vorgängertitel mit ehemaligem Aushängeschild Tiger Woods, aber dafür ist die gesamte Präsentation chic, natürlich und dank der Fantasy Kurse auch massentauglicher geworden.