Sega Dreamcast Collection

Game Reviews Last Gen (PS3, Xbox 360, Wii U)
Sega Dreamcast Collection
Sega Dreamcast Collection

Thunder, rain and lightning, danger water rising. Wer mit diesen feschen Lyrics nichts anfangen kann, der hat wohl seinerzeit nicht mit der wohl besten Konsole; dem Sega Dreamcast geliebäugelt. Leider viel zu früh von uns gegangen, ist es nun möglich vier der Dreamcast Spieleklassiker in einer Sega Dreamcast Collection zu erstehen. Vorausgesetzt man hat nicht vorher schon bei den XBLA Wochen zugeschlagen. Heute daher mal ein kleiner Mini-Test bei dem wir jedes der vier vorhandenen Titel kurz erklären und bewerten.

Sonic Adventure

Der Held von Sega in seinem wohl zweitbesten Auftritt, nach Sonic CD. Hier hat man es mit einem fast schon Sandbox-artigen Sonic Spiel zu tun. Es ist möglich Strände, Inseln und Städte zu bereisen um diese vor Robotniks Gegnerhorden zu befreien und ganz nebenbei ein paar Ringe einzusammeln. Bei Sonic Adventure wie auch bei den restlichen Spielen fällt die sehr arcadelastige Grafik und Mechanik auf, welch die SEGA-Spiele der 90er Jahre regelrecht dominierte (weibliche Stimme : Choose your Character/ Continue/ Round One). All dies tut Sonic in seinem Abenteuer regelrecht gut und markiert ebenso einen kleinen Höhepunkt, da hier etwas neuartiges geboten wird. Sonic lässt sich wie immer präzise und schnell durch die Welten steuern. Gegner kann man mit dem im jüngst erschienenen Sonic 4 Episode 1 Aim-Attack besiegen. Funktioniert einfach, springen und nochmals springen drücken wenn ein Feind erscheint. Ein weiterer Pluspunkt ist der absolut geniale Soundtrack, der selbst heute noch überzeugen kann; Open your Heart (Intro Song) sowie You can do anything (Miles Theme) um nur zwei zu nennen. Wertung: 9

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Space Channel 5: Part 2

Ohlala! Ulala in ihrem zweiten Musik/Tanz/Reporter/Alienvernichtungsauftritt. Wie kann man das Spielprinzip von Space Channel 5 am besten erklären? Ihr seid eine Reporterin in einem freizügigen Outfit, die durch Tanzeinlagen Aliens und Invasoren besiegt. Das Ziel ist hier relativ einfach, Gegner stürmen auf Ulala zu und diese muss dann bestimmte Aktionen wie Up, Down, Left und Right nachmachen um die Gegner per Schussduell zu besiegen. Part 2 der Space Channel 5 Geschichte erweitert das Move Repertoire um langgezogene Bewegungen, bei denen man den Knopf gedrückt halten muss in diversen Tanzeinlagen. Space Channel 5 ist ein einfaches aber dennoch total verrückte Spielprinzip, wie es nur in Japan erdacht werden könnte. Die Musik ist nach heutigen Standards allerdings leicht nervig, wird aber durch den Charme von Ulala und dem durchgeknallten Setting mehr als kompensiert. Wertung: 8

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Crazy Taxi

All i want, all i want. Früher konnte man sich die Taxifahrt noch leisten, heute sollte man lieber zu Fuss marschieren. Crazy Taxi war seiner Zeit ein regelrechtes Phänomen. Zu Beginn nur als Arcade Titel spielbar, wurde das Potential schnell erkannt und so folgten rasch Portierungen für andere Systeme. Allen voran der Dreamcast. Crazy Taxi ist ein einfaches aber süchtig machendes Spiel. Ziel ist es Fahrgäste aufzugabeln und durch den täglichen Berufsverkehr von einem Punkt zum anderen zu befördern. Wie in der Realität haben Fahrgäste hier ebenfalls verschiedene Ansprüche, welche durch Farben gekennzeichnet sind. So sind grün markierte Gäste recht spendabel was das Trinkgeld angeht (1000 Dollar? Vielen Dank) und rot markierte Fahrgäste knausrige Nörgler die einem noch den Finger zeigen, wenn man nicht überpünktlich das Ziel erreicht hat. Auf dem Weg zum Zielort sollte man zwar zügig fahren aber den Verkehr schon respektieren, denn für jede Schramme und jeden Unfall sinkt die Zahlungsbereitschaft unserer Kunden. Dazu gibt es übrigens noch feinste Musik von zum Beispiel einer All Time Favorite Band von mir: Bad Religion. Wertung: 9

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Sega Bass Fishing

Das schlechte zum Schluss. Sicherlich ist Angeln für manche ein Highlight, allerdings ähnlich wie bei der Cabela Hunting Serie, mindestens genauso langweilig auf Konsolen. Was man bei Bass Fishing machen muss ist sehr einfach und bedarf eigentlich keiner Erklärung. Ihr müsst euch einen Köder aussuchen, diesen dann an einer Stelle im See versenken und die Fische anlocken, die zwar alle gleich aussehen, aber unterschiedliches Gewicht haben. Das Gewicht der Fische wird nach erfolgreichem Fang akkumuliert, denn es gibt bestimmte Voraussetzungen um die einzelnen Abschnitte abzuschliessen. Hier macht sich ein Defizit bemerkbar, denn Bass Fishing ist arcadelastig durch und durch. Was aber eigentlich der ruhigen Natur des fischens widerspricht und so keine wirkliche Zeit lässt, einen Hauch von Atmosphäre aufkommen zu lassen. Den Arcade Mode hat man locker in 35 Minuten durchgespielt, da es nur eine handvoll Bereiche gibt, an denen man angeln kann. Ein nettes Spiel, aber bei den anderen Hochkarätern auf der Disc eher das Stiefkind der Collection. Wertung : 6

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Die vier einzigen bis dato erhältlichen XBLA Dreamcast Portierungen auf einer Disc. Einerseits eine sehr lohnende Sache für diejenigen, die bis dato noch unschlüssig waren, ob sich die einzelnen Dreamcastspiele überhaupt lohnen. Für Spieler die allerdings schon einige der Titel per XBLA geladen haben, sollte diese Collection allerdings eine kleine Enttäuschung darstellen, da es trotz Spekulationen kein Shen Mue oder Blue Stinger auf der Disc gibt. Die Disc kann mit gut drei der vier Titel überzeugen und so stellt sich die bewusste Frage „Wird Sega in Zukunft noch weitere Dreamcast Collections veröffentlichen?“ Es würde sich auf jeden Fall anbieten, da der Dreamcast selbst heute noch eine aktive Fangemeinde um sich scharen kann.

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser