Shadows – Haus der 1000 Schatten klingt erst einmal bedrohlich und erinnert vom Namen her an einen bekannten Psychofilm. Das Spiel hingegen ist halb so wild. Es handelt sich um ein Wimmelbild-Abenteuer für die ganze Familie. Quasi wie ein Point & Click- Adventure, nur noch mehr Rätsel und anstatt Dialogen gibt es Monologe. Außerdem ist jeder Gegenstand, den wir finden irgendwie wichtig für den Spielfortschritt. Also, auf zur Schnitzeljagd!
Als Dylan bei der Farm ankommt, schlüpfen wir in ihre Rolle und das Spiel beginnt. Ersteinmal den Kram zusammen suchen, was zur Halloween-Feier benötigt wird. Neben einer persönlichen Einladung, müssen wir eine Kürbislaterne basteln. Im Hintergrund scheint die Party im Gange zu sein, während wir noch die Einzelteil der Laterne zusammensuchen. Endlich, wir haben alle Voraussetzung geschaffen und dürfen das Haus betreten. Wir begrüßen unsere Freunde, die gerade beginnen wollen ein mysteriöses Brettspiel zu spielen. Weil unsere Mutter sich Sorgen macht und uns anruft, entschuldigen wir uns, höflich wie wir sind und verlassen das Haus, um in Ruhe telefonieren zu können. Plötzlich: laute Schreie und seltsamer Rauch überschatten alles in dieser sonst so ruhigen Nacht. Auf einmal wird es still, der Rauch löst sich auf und wir stehen alleine da. Das letzte was wir sehen war, Parker, umhüllt von Rauch, hilflos nach uns greifend. Nun nun: alle weg, verschlungen von der Dunkelheit. Wurde die gesamte Partygesellschaft entführt? Wir müssen schnell die Polizei alarmieren. Unser Handy liegt auf den Boden, wir heben es auf und kurz bevor es ausgeht, zeigt es ein Bild von Parker, der gerade vom Schatten verschlungen wird. Der Auslöser der Kamera wurde wohl zufällig durch den Sturz auf den Boden ausgelöst. Er sieht so hilflos aus und um ihn herum ist Rauch. Nun ist das Handy kaputt. Wir eilen zum Auto, aber dieses will nicht anspringen. Dieser komische Rauch umhüllt die Umgebung in Dunkelheit. Dann lieber schnell wieder ins Haus. Handy kaputt, Auto springt nicht an, Freunde entführt, scheiß Tag!
Das Abenteuer beginnt. Da wir die Polizei nicht holen können, muss das Geheimnis wohl von uns gelöst werden. Wir müssen den oder die Entführer finden, bzw. das aufklären was geschah. Und das ist einfacher gesagt, als getan. Zwischen uns und der Aufklärung stehen jede Menge Geheimnisse und Rätsel. In über 30 verschiedenen Minispielen müssen wir Geschick beweisen und das ein oder andere mal unser Gehirn ganz schön ankurbeln. Shadows – Haus der 1000 Schatten kann eigentlich wie eine kleine Spielesammlung angesehen werden. Die bekanntesten Spielprinzipien wurden gekonnt und zum Szenario passend, in die Spielumgebung integriert. Ob nun bekannte Spiele wie Sudoku oder Minesweeper, oder einfach nur verschiedene Wimmelbilder, sämtliche Casual-Game-Spieltypen sind vertreten. Wenn wir ein Rätsel gelöst haben, bekommen wir eine Belohnung, die wir benötigen, um ein weiteres Rätsel lösen zu können. Dort bekommen wir dann wieder einen Gegenstand, usw. Shadows ist weder zu leicht, teilweise sind die Aufgaben echt anspruchsvoll, noch zu schwer, häufig wissen wir gleich, welchen nächsten Abschnitt wir mit den erhaltenen Element öffnen können.
Ihr rätselt euch durch 35 unterschiedlichen Szenarien, die gut aussehen, detailverliebt sind und im Zusammenspiel mit der Soundkulisse, eine gruselige Atmosphäre schaffen.
Solltet ihr einmal nicht weiter kommen, könnt ihr euch Hinweise anzeigen lassen. Gleich am Anfang wählt ihr aus, ob ihr auf einfach oder Profi spielen wollt. Der Unterschied ist folgender: bei der leichten Variante, werden euch alle 30 Sekunden ein Tipp zur Verfügung gestellt, außerdem werden zwischendurch ganz dezent, Interaktionsbereiche angezeigt. Die Schwere hingegen, stellt jede Minute einen neuen Hinweis zur Verfügung. Weiterhin gibt es ja auch noch eine Art Weltkarte, in der alle begehbaren Orte eingezeichnet sind. Könnt ihr in den jeweiligen Abschnitten noch etwas finden oder ein Rätsel lösen, wird das in der Karte angezeigt.
Manchmal sind die Tipps aber nicht so schlüssig, zum Beispiel leuchtet das Inventar auf. Natürlich kann ich mit dem Inventar etwas machen, das wusste ich auch ohne Hinweis.
In den Minispielen gibt es leider keine Tipps. Wem es zu bunt wird, kann die jeweiligen Rätsel überspringen. Leider erfolgt dann kein Hinweis, sondern das Rätsel wurde erfolgreich gelöst. Nur wie war die Lösung jetzt? Wir werden es nie erfahren, denn es wird nicht angezeigt.
Teilweise gibt es Übersetzungsfehler im Spiel. Bei den Wimmelbildern stehen die gesuchten Gegenstände unter dem Bild. Sucht ihr aber einen Apfel, obwohl ihr eine Birne braucht, ist das ungünstig. Im späteren Verlauf stieß ich außerdem auf einen fiesen Bug. In einem Raum konnte ich wieder mit allen Objekte interagieren, was ich eigentlich schon getan hatte. So wurde mir auch immer noch in der Weltkarte angezeigt, dass ein Rätsel auf mich wartet. Betrat ich allerdings diesen Raum und versuchte zu interagieren, ich hab mich verarschen lassen und dachte ich muss die Aktion nochmal durchführen, stürzte das Spiel ab. Der Fehler ging bis zum Schluss nicht mehr weg und machte das Hinweissystem irgendwie instabil. Im eigentlichen Abschnitt wurden teilweise keine Hinweise mehr angezeigt, sondern ich wurde immer wieder zum verbugten Raum geführt. Nicht so schlimm, musste ich halt mehr selber denken. Und genau das ist der Reiz an Shadows. Zwischen abwechslungsreichen Rätseln einfach mal die grauen Zellen anstrengen.