Es gibt Autorennen, Mountainbiking und sogar Skateboard Action. Mit Ski-Doo Snowmobile Challenge wollen Valcon Games eine Kategorie Spieler erreichen, die man wohl als Racing Snobs des Lake Tahoe bezeichnen kann; die Schneemobil Cracks.
Wie kommt man auf die Idee, einen Action Racer zu basteln, der sich auf Winterlandschaften beschränkt? Wenn man sich Valcon Games Geschichte im Videospielsektor ansieht, wird schnell klar wie. Besagtes Studio ist dafür bekannt, mit kuriosen Renngeschichten den Konsolenmarkt zu bedienen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
In Ski-Doo übernehmt ihr die Rolle eines Adrenalinjunkies, der mit seinem Schneemobil über Pisten und Schneehügel heizt, um vor allen anderen im Ziel zu sein. So weit so gut. Zwar ist der Grund recht unspektakulär, allerdings haben die Jungs und Mädels von Valcom Games hier ein recht solides Werk abgeliefert, dass zwar nicht an anderen Extreme Nischen Racern anknüpfen, wohl aber mithalten kann. Wenn man ein DIRT als DVD mit Bonusfeatures bezeichnen würde, wäre Ski-Doo hier die Vanilla Disc, die qualitativ gut ist, aber die weiteren Extras vermissen lässt.
Rennen laufen in Ski-Doo glücklicherweise nicht vollständig nach dem Schema „Erster – Gewonnen“ ab. Vielmehr ist es notwendig, sich durch diverse Halsbrecher Stunts, kleine Zeitvorteile vor den Mitstreiter zu erhaschen. Dies ist besonders notwendig, da die einzelnen Schneepisten recht anspruchsvoll sein können, was Streckenverlauf angeht. So muss man oftmals die harschen Kurven mit einem Stuntdrift ausnutzen, um an dem gegnerischen Feld vorbeizuschliddern. Stunts sind aber nur möglich, sobald das Stuntmeter komplett gefüllt ist. Daher muss man eine gewisse Taktik benutzen und dann auf einer Geraden einfach mal nur Gas geben, statt den nächsten Absprung zu benutzen. Wie gesagt dank des verzwickten Streckendesigns muss man höllisch aufpassen, da kleine Fehler das vorzeitige Aus bedeuten.
Wie man es aus diversen anderen Stuntspielen gewöhnt ist, agieren die Boliden hier mit etwas stoischer Trägheit. Formal bedeutet das, dass man zwar das Momentum ausnutzen kann um seine Tricks zu machen, allerdings ist es recht schwer nach einer zweier oder dreier Stuntfolge wieder richtig auf dem Boden zu landen ohne dabei einen Überschlag oder schlimmer noch; in die Bande zu knallen. So verzichtet man dann recht schnell auf mehrere Stunts hintereinander, da die Nachteile die Vorteile nicht überwiegen. Sehr Schade, allerdings kann man dieses Problem mit etwas Feintuning beim nächsten Spiel ausmerzen.
Um im Karrieremodus weiter zu kommen, bedarf es des Siegs auf anderen Strecken, was logisch und konsequent ist. Gewinnt man eine Etappe, geht es weiter zur nächsten. Die Schauplätze siedeln sich dabei global an und man lernt so ein paar schöne Wintersport Eckchen kennen, von denen man vielleicht noch nie etwas gehört hat. In regulärer Spielzeit ist man in Ski-Doo nach circa 9 Stunden in etwa mit allem durch und hat alles gesehen, sowie Gold in allen Disziplinen abgestaubt. Selbst als unerfahrener Spieler. Ski-Doo ist daher recht einsteigerfreundlich und verfügt über keinerlei spielerischer Hürden, die für Frustrationen sorgen könnten.
Grafisch muss man Ski-Doo allerdings attestieren unter dem Durchschnitt zu agieren. Rennstrecken sind recht ansprechend gestaltet, allerdings wirken die Boliden nebst Fahrer leider etwas altbacken, wenn nicht gar vollkommen retro auf ihre eigene Weise. Leider ist der Soundtrack ebenfalls recht monoton und bietet keinerlei Must-Listen Track. Hier hätte man ruhig etwas aus sich herausgehen können und wenigstens irgendeine Art Fun Punk Rock einbauen können.
Natürlich gibt es auch noch einen Multiplayer Modus, der aber leider mehr oder weniger tot war. Hätte sich die Redaktion nicht eingefunden eine Runde mit mir zu drehen, wäre ich wohl an Einsamkeit gestorben.