Südostasien kann ein hartes Pflaster sein, wenn nicht gerade die Armut herrscht, vergnügen sich dort terroristische Piraten damit, die Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Weltpolizei kann dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen und interveniert. Ihre Waffe? Cullen Gray ein Primus der Militärakedemie und neuer Hoffnungsträger im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
Wer die SOCOM Vorgänger kennt, der weiss dass es in dieser Spieleserie nie wirklich um einen klassischen Storymodus ging, sondern vielmehr das Multiplayervergnügen das Hauptaugenmerk ausmachte. SOCOM Special Forces setzt allerdings auf einen regulären Kampagnenmodus, der sich sogar sehen lassen kann. Zwar werden hier keine Überraschungen geboten, kennt man einen Terroristen Metzelshooter , dann kennt man wahrlich alle. Aber bei SOCOM Special Forces wird durch Teamwork gepunktet. Einfaches Teamwork, welches aber funktioniert.
So kann man den anderen Teamparteien leichte Befehle wie Feuerschutz oder Deckung suchen geben, was die KI dann auch prompt erledigt. Zu meinem Erstaunen sogar ohne nennenswerte Probleme, wie die bekannten Wegfindungs Glitches oder ähnlichem. Daher werden selbst höhere Schwierigkeitsgrade selbst für wenig talentierte Spieler keine Frustrallye. Leider kann man die Intelligenz des eigenen Teams nicht auf die Gegner anwenden, denn diese sind wahrlich hohl im Kopf. Fast ist man geneigt, hier den feuchten Traum eines Michael Bay zu sehen, der ja in seinen Filmen mal gerne die Bösen als Kanonenfutter aufführt, nur um irgendwo wieder einmal eine US and A Flagge in Slow Motion zu präsentieren. Die Gegner in SOCOM suchen zu fast keiner Zeit Schutz sondern stellen sich im offenen Terrain zur Bleilagerung zur Verfügung.
Wirklich sehr Schade, da eben durch diese Thematik das ganze Taktikgewinde einen kleinen Riss erhält. Selbst mit der Rambo Full Frontal Methode, wird man selten auf ernte Probleme stossen, da die Kugeln schon fast wie magnetisiert die Feinde anvisieren. Hier könnte man mit einem Patch durchaus Abhilfe leisten. Was aber wiederum überzeugen kann, sowohl spielerisch als auch grafisch, sind die verschiedenen Abschnitte, die unsere Eliteeinheit von Feinden säubern muss. Seien es urbane Großstadtghettos oder aber ein schwül heisser Dschungel der um Aufmerksamkeit buhlt, hier wurde sehr gute grafische Arbeit geleistet und man freut sich sogar darauf, welches Level man als nächstes durchlaufen kann. Hier ist dann ausnahmsweise auch mal die Schlauchmechanik des Spiels kein größeres Problem, da Langeweile glücklicherweise nicht aufkeimen wird.
Das Waffenhandling in SOCOM Special Forces geht ins Fleisch über und es lohnt sich sogar, das Schiesseisen beizubehalten anstatt permanent zu wechseln, denn je mehr Feinde man mit einem speziellen Mordinstrument über die Wupper schickt, desto höher steigt eben diese Waffe im Rang auf und schaltet so im Laufe des Spiels zahlreiche Upgrades frei, welche vom Schalldämpfer bis zum erweiterten Magazin oder Griff reichen.
Der Multiplayer Modus ist wie gewohnt SOCOM. Das heisst es gibt wieder verschiedene Spielmodi, bei denen man Kills horten darf. Positiv sei hier der Bomb Squad Modus erwähnt, bei dem man einen Bombenentschärfer zum Zielort begleiten muss. Dieser Modus hat mir persönlich am meisten Spaß gemacht, da man hier nur gewinnen kann, wenn man ein wirklich gut koordiniertes Team um sich hat und keine Einzelgänger die meinen „ Passt mal auf Jungs ich zeig euch jetzt mal die Welt“. Daher sollte dieser Modus für jeden First Choice sein, der sich infantiles Rumgehampel nicht geben will und kann.
Bleibt nur noch ein Punkt ungeklärt. Wie funktioniert SOCOM Special Forces mit Playstation Move Support. Hier gibt es ein essentielles Problem, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit die bei mir gerade mal 10 Minuten betrug, kommt man mit der Move Steuerung fast perfekt zurecht und die Bewegungen gehen fliessend über, ohne dass man groß nachdenken müsste was zu tun ist. Einziges Manko hier ist der Multiplayer Modus, hier kann Playstation Move gleichzeitig Fluch und Segen sein. Wenn man in einem Team landet, welches mit Move unterwegs ist, wird man sehr schnell feststellen, dass das Kräfte messen hier unausgeglichen ist, denn man wird definitiv den kürzeren in schnellen Gefechten ziehen. Mit Controller hat man eine kleine Verzögerungszeit, die man einkalkulieren muss beim anvisieren, während man mit Move Controller ja regelrecht auf die Gegner zeigen kann und somit einen direkten Schuss ohne Verzögerung hat.
SOCOM ist der klassische Shooter für Zwischendurch. Eine solide Umsetzung die im weiteren Verlauf Charme entwickeln kann und eine gute Team Kooperation bietet. Zwar sind die Gegner wieder einmal hohl wie 1 Meter Feldweg, aber seien wir mal ehrlich, gönnen wir Terroristen denn tatsächlich eine gute KI?