H.P. Lovecraft, seines Zeichens begnadeter Autor und schillernde Persönlichkeit mit dem Hang zum morbiden, ist der Schöpfer zahlreicher düsterer Kurzgeschichten. Im Rahmen dieser Erzählungen, greift The Dark Stone from Mebara dieses Universum auf und entführt Retro Fans auf einen knallharten Trip in alte Zeiten.
The Dark Stone from Mebara spielt im Jahr 1924 in Massachusetts. Die Pendleton Detective Agency ist darauf spezialisiert, sehr kuriose Fälle zu lösen, die oftmals in übernatürlichen Begegnungen enden. Geleitet wird die Pendleton Detective Agency vom namensgebenden Arthur Pendleton, unter dessen Fittiche sich zwei hervorragende Detektive namens Aloysius Monroe und Professor Webley befinden. Als die drei Detektive (no pun intended) in den Besitz eines schwarzen Steins gelangen, beginnt ein Kampf gegen Wahnsinn, Geisteskrankheit und soziopathische Kultisten, die auf Blutopfer aus sind und vor keiner Gewalttat zurückschrecken.
Wie man unschwer vermuten kann, ist The Dark Stone from Mebara ein sehr düsteres Spiel, dass ganz im Stile einer lovecraftschen Kurzgeschichte, sehr viel Wert auf Mystery und skurille Gestalten legt. Um diese Elemente stilsicher zu verpacken, präsentiert sich das Indiespiel aus dem Hause Jerseyware aus der Iso Perspektive, die an Titel wie Syndicate oder Shadowrun (SNES) erinnert.
Dabei kann man jederzeit eine sehr umfangreiche Map erkunden und in diverse Gebäude eintreten, die teilweise Shops darstellen oder aber die Handlung vorantreiben. Bekannte Schauplätze wie die Miskatonic Universität sind ebenfalls im Spiel vorhanden. Dabei wirkt das Spiel sehr stimmig und der Zeitgeist des Jahres 1924 wurde angenehm dezent eingefangen nebst lovecraftschem Horror. Allerdings merkt man dem Spiel oftmals seine Wurzeln im RPG Maker an. Räume unterscheiden sich nur minimal voneinander und das Interieur ist oftmals eine Reproduktion des benachbarten Raums. Dadurch schmälert sich der organische Horror eines lovecraftschen Werkes. Trotzdem merkt man, dass hier Herzblut in die Designüberlegungen geflossen ist.
Ein interessanter Aspekt ist die Kampfmechanik. Im Spiel selber trifft man auf diverse Gegner, die zwar in ihrem Erscheinungsbild an zwei Händen abzählbar sind, aber durch ihre Nähe zum lovecraftschen Universum dennoch Schauwerte bieten. Die Kämpfe gegen die teils bildschirmfüllenden Kreaturen laufen als ATB Events ab. Final Fantasy Spieler der ersten Stunde dürften sich dadurch sehr schnell heimisch fühlen. Der RPG Einschlag macht sich im Level Up System bemerkbar. Hier dürfen neue Sprüche erlent – und die Basiswerte verbessert werden.
Das größte Problem an The Dark Stone of Mebara ist der sehr zähe Einstieg in das Spiel. Da es keinerlei Hilfestellungen gibt, wird man mit einer Situation konfrontiert, die sehr schnell überfordernd wirken kann. Ein einleitendes Tutorial ist ebenfalls Fehlanzeige. Daher wird der Genuss des Spiels auch nur denjenigen vorbehalten bleiben, die gewillt sind, sich durchzufuchsen. Hat man sich durch den zähen Start des Spiels gekämpft, entwickelt sich der Titel danach sehr schnell zu einem sehr angenehmen RPG Spiel mit Horror und Mysteryelementen, dass mit zahlreichen unterschiedlichen Locations aufwarten kann.
Für 6,99 Euro kann man bei The Dark Stone from Mebara nicht viel falsch machen.