Die Zelda-Serie ist ein steter Quell von interessanten Ideen und Konzepten, die im Rahmen des The Legend of Zelda-Universums gerne auch mal neue Wege bestreitet. Tri Force Heroes ist ein Titel, der vor allem durch zwei Aspekte besticht: Koop und Rätsel lösen. Wir haben uns den neuen Titel aus dem Hause Nintendo für den 3DS genauer angesehen.
Tri Force Heroes spielt nach den Ereignissen aus dem von der Presse hochgelobten The Legend of Zelda: A Link Between Worlds. Statt in Hyrule oder sonstigen bekannten Schauplätzen befinden wir uns im Königreich Textilia, einer Monarchie, bei der Kleidung wichtiger zu sein scheint als königliche Weisheit. Während Textilia anmutig und avantgardistisch erscheint, ist man im benachbarten Lumpenland etwas weniger glücklich. So kommt es zu einem folgenschweren Ereignis, welches das Königreich Textilia überschattet. Die beliebte Prinzessin wurde von der Hexe aus Lumpenland mit einem teuflischen Fluch belegt und darf fortan einen schwarzen Ganzkörperanzug tragen, der Leid und Elend mit sich zieht. Also machen wir uns mit Link und zwei Helfern auf den Weg, um die Hexe zu besiegen und den Fluch zu brechen.
Eines vorweg: Tri Force Heroes lässt sich im entweder im Singleplayer-Modus oder zu dritt im Story-Modus spielen. Hat man jedoch nur einen Partner am Start, heisst es statt der Quest Minispiele gegeneinander zu spielen. Als Spielmodus für zwischendurch trotzdem eine ganz spaßige Sache – besonders, wenn man sich als Zelda-Fan an den bekannten Locations erfreuen kann. Die einzelnen Spielareale sind, anders als in den Vorgängern, nicht als große Oberwelt frei erkundbar. Vielmehr sind die spielbaren Abschnitte in einzelne Themengebiete unterteilt, die jeweils ihre ganz eigenen Charakteristika mit sich bringen. Dementsprechend gestalten sich auch Rätselpassagen. Während man zum Beispiel in Waldgebieten eher mit Pfeil und Bogen Rätsel lösen darf, muss man sich in speziellen Gebieten wie einer Eis- oder Lavawelt mit den dortigen Gepflogenheiten zu helfen wissen.
Dabei sind die einzelnen Themengebiete sehr passend gewählt, um in den Zelda-Kanon zu passen. Dies macht sich dadurch bemerkbar, dass der typische Charme der Serie passend eingefangen wird. Fans und Kennern der Titel wird so das ein oder andere Mal ein sogenanntes „Aha-Erlebnis“ wiederfahren, wenn sie in Bereiche vordringen, die ihnen bekannt vorkommen, aber aus dieser Perspektive noch nie gesehen wurden.
Die Perspektive ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil diverser Rätsel. Denn das Highlight des Spiels ist die Totemformation. Hierbei stellen sich die drei Figuren übereinander und bilden so eine Einheit um bestimmte Rätsel zu lösen oder aber bei Gegnern die Schwachpunkte anvisieren zu können. In dieser Formation sind Miteinander Interagieren und Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitstreiter das Gebot der Stunde. Der untere Spieler ist nämlich für die Bewegungen verantwortlich, während der obere Spieler ein spezielles Item benutzen darf. In diesem Fall müssen die drei Spieler miteinander kooperieren, anstatt ihr eigenes Ding durchzuziehen. Bewegt sich der untere Spieler zum Beispiel in die falsche Richtung, kann dies zu Frustrationen führen, da man das Ziel nicht erreichen kann.
Fehler gehen nämlich zu Lasten aller Spieler, da sich die drei Spieler eine Lebensreihe voller Herzen teilen müssen. Mit anderen Worten ist die Truppe nur so stark wie das schwächste Glied der Runde. Besonders ärgerlich ist dies, wenn ein Mitspieler mittendrin auf einmal keine Lust mehr hat zu spielen, oder sich gar dazu entscheidet, die anderen Spieler zu ärgern. Glücklicherweise haben wir den Titel intern in der Redaktion zu dritt gespielt und wurden so von solcherlei Ärgernissen verschont. Das Gute an Tri Force Heroes ist, dass man nur ein Modul benötigt, man aber trotzdem via Netzwerkverbindung zu dritt spielen kann.
Kleider machen bekanntlich Leute und somit übernehmen neue Kleidungsstücke die Rolle der Level Ups. Man kann in den Abschnitten Materialien finden, die eine Schneiderin dann zu einem neuen Outfit zusammenschneidert. Die neuen Klamotten verleihen besondere Fähigkeiten, die man im weiteren Verlauf dringend benötigt. So wird der Wiederspielwert durch die Möglichkeit neue Materialien zu finden immens gesteigert.
The Legend of Zelda: Tri Force Heroes ist ein kleiner aber feiner Titel, der zwar nicht in das Genre der Rollenspiele passt, aber frischen Wind in die Zelda-Reihe bringt. Mit zwei anderen Personen kann man so ein paar sehr angenehme und launige Stunden verbringen, die genau so viel Spaß machen wie Super Mario Kart – nur eben ohne blauen Schildkrötenpanzer.