Bevor man sich jedoch auf die Rennstrecke stürzen kann, müss man zunächst ein Team bestehend aus Fahrer, Beifahrer und Manager zusammenstellen. Das geht ganz fix vonstatten, denn entweder nutzt man die voreingestellten Namen und Bilder oder man tippt fix jeweils Vor- und Nachnamen ein, bestimmt die Herkunft und wählt aus je 12 Bildern eines aus. Dann noch die Wagennummer und die Nummerntafel und fertig ist das Team. Anschließend bekommt man anhand eines kurzen Videotutorials das Spiel erklärt. Das Tutorial ist zwar recht ausfühlich, jedoch nur bedingt hilfreich, da man das richtige Gefühl erst beim Fahren bekommt.
Im Videotutorial wird auch das HUD erklärt. Da man sich als Anfänger am Anfang jedoch noch stark auf das Fahren konzentriert, wird es erst später interessant. Dennoch ist es recht übersichtlich gestaltet, denn oben befindet sich die Richtungsanzeige sowie die Art und Schwierigkeit der Kurve. Je kleiner die Nummer, desto enger und anspruchsvoller ist sie. Allerdings erhält man diese Informationen auch von seinem Beifahrer. Alternativ kann man sich dort auch die Strecke anzeigen lassen. Auf der linken Seite befindet sich eine Übersicht über die Etappenresultate.
Jede Etappe besteht aus fünf Abschnitten, die grün markiert werden, wenn man in dem Streckenabschnitt die Bestzeit ereicht hat und rot, falls man etwas Zeit auf seine Verfolger eingebüßt hat. Rechts unten stehen sowohl die Geschwindigkeit als auch der Gang. Darüber kann man sich per Knopfdruck oder aber bei Unfällen eine Ansicht über die Schäden am Wagen anzeigen lassen. Sollte man einmal von der Piste abkommen, wird man zurück teleportiert und beginnt dann wieder am Unfallort. Die Pacenotes des Co-Piloten aus dem Roadbook können im Menü nach belieben früher oder später eingestellt werden. Das sich das Timing der Beifahrer-Ansagen nach dem Einsatz der Rewind Funktion teilweise verschiebt, kann so jedoch nicht behoben werden.
Wie bitte, was für eine Funktion? Wie der Name Rewind vielleicht schon sagt, so kann man bei Fehlern, Unfällen oder auch einfach so an einer beliebigen Stelle anhalten und zurück spulen. Drückt man den Knopf hierfür unmittelbar nach der Situation, so reicht die Zeit vollkommen aus um seinen Fehler wieder wettzumachen und es erneut zu versuchen. Aber Achtung, man hat davon nicht unendlich viele. Je nach Wahl der drei bzw. vier Schwiegkeitsgrade sind verschiedene Hilfesysteme verfügbar.
Beim Anfänger bekommt man volle Auto-Bremsung und alle Hilfen wie Brems- und Stabilitätshilfe sind eingeschaltet. Bei Unfällen treten nur leichte physische Schäden auf, der Gegner Level beträgt 1 und man darf den Rewind Effekt maximal 8x einsetzen. Für Fortgeschrittene gibt es keine Auto-Bremsung und Stabilitätshilfe, dafür aber Bremshilfen. Die phys. Schäden sind fortgeschritten, der Gegner Level beträgt 1 und 5x Rewind. Beim Experte sind alle Hilfen aus, die phys. Schäden sind schwer, Gegner Level 1 und auf den Rewind muss man hier verzichten. Zuguterletzt hab man die Möglichkeit, sich alle Punkte nach seinen persönlichen Vorlieben einzustellen. In Sachen Schaltung kann zwischen halbautomatisch und manuell gewählt werden.
Apropos Auswahl, ingesamt kann man zwischen vier verschiedenen Modi wählen. Im Schnellrennen wird sowohl die Strecke, als auch das Auto automatisch vorgegeben. So könnt ihr euch innerhalb kürzester Zeit auf die Rennstrecke stürzen. Als weitere Modi stehen der Rallye-Modus mit den weiteren Unterteilungen Einzeletappe, Einzelrallaye und Meisterschaft und der Mehrspieler-Modus zur Auswahl. In letzterem kann entweder über XBox Live oder im HotSeat Modus abwechselnd zu viert gegeneinander angetreten werden. Die Karriere ist der Letzte und umfangreichste Modus.
In der Karriere geht’s dann aufs Ganze. Hier hilft man seinem selbst erstellten Fahrer sich von der Junior WRC bis in die Königsklasse hoch zu fahren. Zu Beginn hat euer Manager drei Teams an Land gezogen, zwischen denen man wählen und zunächst als Joker Fahrer anhauen kann. Je nach Team unterscheiden sich jedoch nur die Fahrzeuge und eure Teammitglieder sowie der Mangager. Die Leistung der Boliden ist bei allen fast gleich. Habt ihr euch entschieden, kann es eigentlich los gehen. Im Teamquartier angekommen liegen jedoch erstmal ein paar eMails für den Fahrer bereit. Diese kann man lesen, muss man aber nicht. Außerdem kann man sich noch kurz umsehen, jedoch wird es nicht lange dauern, bis man sich ins Vergnügen stürzen möchte.
Am Rallyeort angekommen, hat man noch die Möglichkeit, dass Fahrzeug den gegebenen Umständen anzupassen. Von den Achsen über die Karosserie bis hin zur Schaltung, kann bis ins kleinste Detail gefeilt werden. Zunächst kann man nur zwei Rennen bestreiten, jedoch wartet bei guten Ergebnisse ein steiler Aufstieg auf den Neuling. Vor jedem Rennen erhält man noch bestimmte Ziele in Form von Platzierungen, die erreicht werden müssen und Konkurrenten, vor denen man sich platzieren soll, um seinen Ruf zu verbessern.
Da sämtliche Rallyes aus dem Rallye-Kalender von 2013 enthalten sind, ergeben sich 13 verschiedene Rennen bzw. Standorte mit 78 Rennetappen. Gefahren wird zur Tageszeit oder beim Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang bei Regen, Schnee oder Sonnenschein. Auf dynamisches Wetter wurde jedoch verzichtet. Insgesamt gibt es vier verschiedene WRC Klassen (WRC, WRC 2, WRC 3, Junior WRC) mit 65 verschiedenen Fahrern und Beifahrern verteilt auf 55 Teams, sowie 15 unterschiedliche Fahrzeuge von bspw. Ford, Subaru und Volkswagen.
Diese Vielfalt aus offiziellen Teams und Fahrern bietet schon einmal eine Menge Unterhaltung. Hinzu kommt noch der Karriere Modus, der für längere Zeit beschäftigen kann. Insgesamt kann man für eine dreitages-Rallye ca. 30 Minuten Spielzeit einplanen. Die Rewind Funktion ist ein schicker Effekt, der den Schwierigkeitsgrad jedoch stark absenkt. Zwar kann nicht jeder Fehler behoben werden, aber nachdem man ein Gefühl für den Wagen und die Strecken bekommen hat, treten auch nur selten welche auf.
Allerdings kann das auch daran liegen, dass sich Streckenabschnitte auf verschiedenen Etappen wiederholen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das bei dem Sport-Event auch so gehandhabt wird, sollte dies jedoch nicht so sein, wäre das ein Armtszeugnis für die Entwickler. Was auch negativ auffällt, sind die langen Ladezeiten zwischen den Etappen. Außerhalb der Karriere erhält man hier wenigstens noch interessante Infos rund um den Rallye-Sport und Tipps zum Spiel. In der Karriere bekommt man jedoch Interviews mit seinen Konkurrenten zu lesen, die oftmals nur nervige Ausreden parat haben, die sich auch noch wiederholen. Wer das nicht lesen möchte, kann sich allenfalls noch den Verlauf der kommenden Strecke ansehen.
Zum Schwierigkeitsgrad soviel: ich habe zwar schon das ein oder andere Rennspiel gespielt, jedoch kann man Straßenrennen nicht unbedingt mit Rallye vergleichen. Dennoch habe ich mit dem fortgeschrittenen Schwierigkeitsgrad begonnen und bin sehr gut zurecht gekommen. Die Gegner fahren dauerhaft hinter mir her, weshalb ich mir die Frage stelle, ob ich so gut oder sie so schlecht sind.