Zombies, Rotlichtbezirke, Minigames, Japan, Yakuza, SEGA ist die ultimative Traummischung für ein fulminantes Spin Off Abenteuer der Yakuza Serie. Nach langer Verzögerung nebst Namensänderung, dürfen sich Yakuza sowie Zombiefans nun freuen, endlich mit Yakuza Dead Souls zu den Waffen greifen zu dürfen. Eine traurige Begebenheit allerdings vorweg; mit Yakuza Dead Souls wird der letzte Yakuza Titel mit der jetzigen Engine erscheinen. Also genießen wir bis zur neuen Engine einfach das amüsante Schlachtfest aus Fernost.
Yakuza Dead Souls hätte eigentlich schon 2011 unter dem Namen Yakuza of the Dead erscheinen sollen. Allerdings wurde aufgrund des tragischen T?hoku Erdbebens nebst Tsunami und Reaktorunglück von einem Release abgesehen, da das Thema „zerstörtes Tokyo“ zu diesem Zeitpunkt moralisch sowie emotional untragbar gewesen wäre. Daher werden in dieser Review vielleicht auch einige Dinge angesprochen werden, die weniger mit dem Spiel selber, als mit den Umständen zu tun haben.
Die Storyline in Yakuza Dead Souls liest sich wie das typische Recipe for disaster. Im April 2011 verwandeln sich die Bewohner Kamurocho´s in Brüder und Schwestern der Fäulnis und sorgen für effiziente Dezimierung der noch Lebenden. Aus diesem Grund sah man sich gewzungen, die Japan Ground Self-Defense Force zu Hilfe zu rufen um der Plage Einhalt zu gebieten. Auch wenn man es nicht glauben mag, aber die JGSDF existiert wirklich und ist keine fiktive Instituion aus einem Godzilla Film oder ähnlichem. Leider versagten diese und daher können nur noch vier illustere Yakuza die japanische Bevölkerung retten. Zu diesen gehören: Kazuma Kiryu, der Prototyp eines Yakuza, Ryuji Goda der Drache aus Kansai sowie Shun Akima und „Mad Dog“ Goro Machima.
Wie man sieht, ist trotz des fiktiven Charakters, ein sehr hohes Maß an japanischem Patriotismus in Yakuza Dead Souls zu finden. Anders aber als etwaige Hollywood Auswüche, wird dieser Patriotismus in wohl dosierter Form präsentiert, die primär auf das Band des Zusammenhaltes fixiert ist und die japanische „Let´s do it“ Mentalität beschreibt, wie man sie auch bei Sonic the Hedgehog finden kann.
Das Spielprinzip in Yakuza Dead Souls ist Yakuza typisch gleich geblieben, das heißt ihr bewegt euch in einer japanischen Stadt umher, trefft auf NPCs, müsst Missionen erfüllen, Minispiele spielen und Zombies plätten. Ansich ist diese Mischung nichts besonderes, wenn nicht der Yakuza Charme seine Wunder vollbringen würde. So gibt es auch dieses Mal wieder tausende kleiner Minireferenzen zu finden, die von Gesangseinlagen über soziale Kontakte mit leichten Mädels bis zu Product Placement reichen. Garniert man diese Situation noch mit den beliebten Zombies, hat man einen kleinen Dimanten am Start der nichtmals geschliffen werden muss.
Neben Capcoms Resident Evil Serie ist SEGA ebenfalls kein Unbekannter Spieler im Untoten Terrain. Mit der House of the Dead Serie feierte man große Erfolge im Arcadebereich, die selbst heute noch oftmals referenziert werden können. Stichwort „ Suffer like G did“. Wem dieser Spruch nichts sagt, sollte google um Rat bitten. Die Zombies in Yakuza Dead Souls wirken absolut charmant, da man hier das Gefühl hat, ein Bindeglied zwischen amerikanischen Romero Untoten und japanischen Seelenwandlern geschlagen zu haben. Ein klein wenig Übersinnliches ist nämlich nicht wegzudenken. Zombies sind übrigens nicht die einzigen Feinde auf die man trifft, doch möchte ich hier nicht spoilern, da einige Handlungsstränge eben auf dieser unbekannten Variable beruhen.
Die Story ist neben den Bossfights, ein wirkliches Highlight. Hier gibt es neben Over the Top Momenten auch zahlreiche tiefgründige Dialoge, die sich mitunter nicht vor Takeshi Kitano Filmen wie Kikujiro no Natsu oder ähnlichem verstecken müssen. Überhaupt hat man sich nicht nur am Genre Zombie bedient, sondern auch am asiatischen Kino generell. So erlebt man recht häufig Situationen, die an die Heroic Bloodshed Filme aus den 80er Jahren erinnern, in denen Chow Yun Fat in 15 Minuten langen Choreographien reihenweise Bad Guys umnietete.
Wenn ihr unsere anderen Reviews zu Yakuza Titeln gelesen habt, dann wird es euch auch nicht verwundern, dass wir wieder 9 Punkte für den neuesten Ableger vergeben. Die Yakuza Reihe wollte noch nie durch extrem ausgefeiltes Gameplay punkten, sondern eine Geschichte erzählen, die etwas mehr Hirnschmalz erfordert, als zum Beispiel von Punkt A nach Punkt B zu rennen, dabei Söldner abzuschiessen, weil Chief General Schlagmichtot uns diesen Auftrag gab.
Yakuza Dead Souls tut der Seele gut. Ihr solltet beim Steelbook zugreifen, denn dieses ist limitiert und die einzige Chance den DLC gleich im Paket zu haben.