Was lange währt, wird endlich gut: Nintendo hat auf der E3 in Los Angeles einen neuen Trailer und einige Fakten zum neuen Zelda-Ableger enthüllt. Wir sagen euch, was ihr jetzt wissen müsst.
- Links neues Abenteuer hört nun offiziell auf den Namen „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ und wird 2017 voraussichtlich zeitgleich für die Wii U und Nintendos neue Konsole NX erscheinen. Zum Spiel wird es mehrere neue, exklusive amiibo geben. Bisher angekündigt sind Link als Bogenschütze, Link als Reiter zu Pferd sowie ein Wächter, das erste amiibo das aus beweglichen Teilen besteht. Ebenso wird der Wolf-Link-amiibo in Breath of the Wild anwendbar sein.
2. Die erste große Überraschung: Breath of the Wild wird das erste Zelda mit Sprachausgabe sein! Im Trailer ist mehrfach eine weibliche Stimme aus dem Off zu hören. Ertönt zunächst ein sich wiederholendes „Open your eyes“, ergänzt die unbekannte Stimme später „Wake up Link“ und läutet so den Hauptteil des Trailers ein. Natürlich liegt zunächst die Vermutung nahe, dass wir Prinzessin Zelda hören, einen Beweis dafür gibt es aber noch nicht. Möglich wäre auch eine weibliche Begleiterin wie Navi oder Midna, die Link aufweckt. Den Helden selbst hören wir im Trailer nicht, sind aber mehr als gespannt, ob Link auch endlich, nach all den Jahren, seine ersten Worte sprechen wird.
3. Breath of the Wild überrascht uns mit einer wunderbar belebten und toll designten Fauna. Auf einem trüben Gewässer schwimmen quakende Enten, hirschähnliche Huftiere flüchten ins sichere Dickicht des Waldes und Zugvögel durchstreifen den sonnigen Himmel. Eine Szene zeigt, wie Link mit Pfeil und Bogen auf ein Wildtier schießt. Erstmals dürft ihr im neuen Zelda auf die Jagd gehen.
4. Wie gewohnt nimmt Link auf dem Rücken eines Pferdes Platz, doch erstmals sind wir unsicher, welche Rolle Epona in Breath of the Wild spielen wird. In einer Szene des Trailers schleicht Link durch das hohe Gras an ein Wildpferd heran und schwingt sich auf dessen Rücken. Daneben sind weitere, ähnlich designte Pferde zu erkennen, die erschrocken das Weite suchen. Auf den ersten Blick scheint es so, als könne sich der Spieler sein Pferd beliebig aussuchen. In einer weiteren Trailer-Sequenz sind wir jedoch sicher, Epona an ihren mit weißem Fell bedeckten Hufen, dem bräunlichen Fell und dem Sattel klar zu erkennen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Wechsel zwischen den Wildpferden und Links treuer Begleiterin gestalten wird.
5. Wie ihr bereits an den bisherigen Fakten erkennen könnt, unterscheidet sich das Gamedesign des neuen Zelda von den bisherigen Ablegern. Link bewegt sich nun frei in der Wildnis und scheint – ganz in Robinson-Crusoe-Manier – auf sich selbst gestellt und kämpft vielleicht sogar ums Überleben. Über einer Flamme bereitet er sich gesammelte Früchte und Fleisch von selbst erlegten Wildschweinen zu. Die Nahrung benötigt unser Held, um seine Herzcontainer aufzufüllen und Fähigkeiten zu verbessern.
6. Für optische Abwechslung ist gesorgt: Wir sehen im neuen Trailer sowohl saftig-grüne Wiesen als auch von Palmen gesäumte Strände, dichte Wälder, große Gewässer, schneebedeckte Berge und einen wüstenartigen Canyon. Positiv fallen auch die Wetterwechsel auf: Fast fühlbar für uns ist die neblige Morgendämmerung im Wechsel mit drückender Hitze und auch finstere Abschnitte voller Regenfälle, Blitz und Donner. Auffällig: Wir entdecken im Trailer keinerlei Tempel oder sonstige geschlossene, überdachte Innenräume, allerdings hat Nintendo angekündigt, dass Link über 100 Schreine (sogenannte „Shrines of Trials“) voller Fallen und Rätsel erkunden wird. Insgesamt soll die Welt von Breath of the Wild zwölfmal (!) so groß sein wie die von Twilight Princess.
7. Einige von Links Feinden kommen uns bekannt vor – sie erinnern an die schattigen Dämonenwesen aus Twilight Princess und die Bokoblins. Klar erkennbar in einer Trailer-Szene sind Skelette sowie der blaue Schleim aus The Wind Waker. Ähnlich wie Link scheinen sie in der Wildnis zu hausen und sammeln sich in kleinen Rudeln um Lagerfeuer, so dass Link sie aus dem Hinterhalt angreifen kann. Neu ist die Art und Weise, wie ihr Gegner erledigt. So kann Link seinen Widersachern nicht nur mit Schwert, Speer, Pfeil und Bogen zu Leibe rücken, sondern überrollt diese, indem er einen Felsblock von einem Berg löst oder mithilfe eines u-förmigen Magnets ein Brett schweben und auf seine Feinde herabfallen lässt. Waffen können nun in der Wildnis gefunden werden und auch zerbrechen.
8. Wie in den Vorgängern ist Link wieder mit zahlreichen Gadgets ausgestattet, die er vermutlich wie auch seine Waffen in der Wildnis findet. Mithilfe eines Gleiters stürzt er sich unfallfrei von Klippen, fällt mit einer Axt Bäume um diese als Brücke über Abgründe zu nutzen und steckt mithilfe von Pfeil und Bogen trockene Sträucher in Brand. Ferner ist zu sehen wie Link aus einem flachen Gewässer eine Art Eisblock emporzieht und diesen erklimmt.
9. Mehrere Szenen deuten an, dass es vermehrt zu Kletterpassagen kommen wird. So besteigt Link im Trailer einen Baum, ein altes Gemäuer und sogar eine steile Bergwand. In einer weiteren Szene springt Link leicht bekleidet von einer Klippe ins Meer, so dass wir uns wohl auch auf Unterwasser-Sequenzen freuen dürfen. Angeblich soll in Breath of the Wild erstmals eine Sprungtaste zum Einsatz kommen. Zudem kann sich Link nun an Tiere (siehe Fakt 4) und Feinde heranschleichen und laut Nintendo auch auf seinem Schild Abgründe hinabschlittern.
10. Leider gibt es bisher nur wenige Infos zur Story. Während sich die Cellshading-Optik von Breath of the Wild ein wenig am Design von The Wind Waker orientiert, sehen wir mystische Runen sowie ein geheimnisvolles Artefakt mit blau scheinendem Auge an Links Gürtel, das sogenannte Sheikah Slate, das Link gleich zu Spielbeginn erhält und welches im Trailer Zugang zu einem mystischen Schrein und einem schattigen Endgegner gewährt – Spielelemente, die an Twilight Princess erinnern. Ebenfalls neu: Es sind im Spielverlauf keinerlei Anzeigen wie Herzcontainer oder Ähnliches eingeblendet. Auffallend ist auch, dass Link weder Mütze noch grünes Gewand trägt, sondern mit blauem Mantel und weißer Hose, stellenweise auch mit grauem Hemd oder silberner Rüstung bekleidet ist. Traditionsgemäß steht das grüne Gewand unter anderem für Links Herkunft aus dem Wald, während sich blaue Stoffe eher mit Wasserwelten wie dem Zora-Reich assoziieren lassen. Bisher verrät Nintendo nur, dass Link seine Kleidung seiner Reise durch unterschiedliche Klimazonen anpassen muss.
Aus atmosphärischer Sicht erinnert uns der Trailer mit seinem Helden inmitten der einsamen Landschaften an die Einsamkeit, Abgeschiedenheit und Melancholie von Shadow of the Colossus. Eine belebte Hyrule-Stadt sowie andere Völker oder Charaktere wie die Kokiri oder Goronen sind im Trailer nicht zu sehen. Selbst die vereinzelt auftauchenden Baracken und verfallenen Gemäuer wirken verlassen. Ist Hyrule in dieser postapokalyptischen Welt etwa gefallen und Link ist der letzte Überlebende? Was geschah mit Prinzessin Zelda? Ein Hinweis darauf könnte sein, dass wir kein Triforce zu sehen bekommen und Link statt des Hylia-Schildes einen neutralen Schild trägt. Was wir bisher wissen: Unser Held lag über 100 Jahre im Schlaf, während Ganon die Welt verwüstet hat. Die zerfallenen Gemäuer könnten die letzten Überreste des Schlosses von Hyrule andeuten.
Wir sind gespannt wie sich das Konzept des Überlebens in der Wildnis in Nintendos Idee eines Open-World-Zeldas einfügen wird und können weitere Neuigkeiten kaum erwarten.
Hier könnt ihr den neuen Trailer ansehen und euch selbst ein Bild machen!